Meschhed

[649] Meschhed (»Ort der Märtyrer«), Hauptstadt der pers. Provinz Chorasan, im Tal des Keschef Rud, eines linken Zuflusses des Heri Rud, in 930 m Höhe, zwischen zwei von WNW. nach OSO. streichenden Gebirgszügen, mit 70,000 Einw., der wichtigste Ort des ganzen nordöstlichen Persien, da hier mehrere Handelsstraßen zusammentreffen und jährlich 50–60,000 und mehr Pilger anlangen. Der Handel mit Rußland allein betrug 1901 in Ausfuhr über 6, in Ein fuhr gegen 7 Mill. Mk. Die Stadt gewährt aus der Ferne einen überraschenden Anblick; über die 7 km langen Mauern ragen die vergoldete Kuppel der Moschee und die schönen Minaretts, die das Grab des Imâms Riza, eines Jüngers von Ali, umschließen, einen berühmten Wallfahrtsort, ein Mekka der Schiiten. Die Hauptindustrieprodukte sind Waffen, Gold- und Edelsteinarbeiten, Seidensamt und besonders schöne Teppiche. Nordwestlich von M. liegen die Reste von Tus, dem Geburtsort des Firdosi.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 649.
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