Murány

[280] Murány (spr. múrānj), Dorf im ungar. Komitat Gömör, Endstation der Muránytaler Nebenbahn Pelsöcz-M., Sitz der M.-Salgó-Tarjáner Bergwerks-Aktiengesellschaft, mit (1901) 1187 meist slowakischen (römisch-kath.) Einwohnern. In der Nähe, am Südfuße des Murányer Kalkplateaus, auf steilem Felsen die Reste der uralten, historisch berühmten Feste M. – Diese vor 1271 erbaute Burg gehörte im 14. Jahrh. der Familie Bebek, seit 1442 aber dem Hussitenführer Giskra, wurde 1549 Krongut und spielte zur Zeit der Kriege Bethlens eine wichtige Rolle. Nach dem Tode Georg Széchys kam sie mit der Hand seiner Tochter Maria Széchy (»die Venus von M.« in den Gedichten von Gyöngyössy, Tompa und Petöfi und in Dóczis gleichbenanntem Schauspiel) an den königlichen Feldherrn Wesselényi. Nach Entdeckung der Verschwörung Wesselényis wurde M. von Karl von Lothringen erobert (1672) und verfiel nach 1714. M. gehört jetzt dem Herzog Philipp von Sachsen-Koburg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 280.
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