Neithardt

[503] Neithardt, Heinrich August, Komponist, geb. 10. Aug. 1793 in Schleiz, gest. 18. April 1861 in Berlin, machte als Hoboist im Gardejägerbataillon die Befreiungskriege mit, wurde, nachdem er noch den Unterricht Zelters genossen, 1822 Musikdirigent des Kaiser Franz-Grenadierregiments und erhielt 1839, inzwischen durch die Komposition des Liedes »Ich bin ein Preuße« (1826) populär geworden, den Titel eines königlichen Musikdirektors. 1840 nahm er seinen Abschied, wurde aber 1843 mit der Ausbildung des neubegründeten Berliner Domchors betraut, dessen alleiniger Dirigent er 1845 wurde, und der sich unter seiner Leitung glänzend entwickelte. Seine zahlreichen Vokal- und Instrumentalkompositionen sind ohne Bedeutung. Verdienstlich ist seine Fortsetzung von Commers »Musica sacra«, von der er Band 5–7 und 12 herausgegeben hat. Vgl. Einbeck, Zur Geschichte des Berliner Domchors (Berl. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 503.
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