Commer

[243] Commer, Franz, Komponist und Musikhistoriker, geb. 23. Jan. 1813 in Köln, gest. 17. Aug. 1887 in Berlin, erhielt dort auf dem Jesuitengymnasium durch Bernhard Klein und Jos. Leibl sowie von 1832 an in Berlin durch A. W. Bach (Orgel) und Rungenhagen (Komposition) seine Ausbildung. Der Auftrag, die Bibliothek des königlichen Instituts für Kirchenmusik zu ordnen, führte ihn mehr und mehr dem Studium der Musikgeschichte zu. Die großen Sammelwerke »Collectio operum musicorum Batavorum« (Berl., 12 Bde.), »Musica sacra« (das., 26 Bde., fortgeführt von Neithardt), »Cantica sacra« (das., 2 Bde.) und »Collection de compositions pour l'orgue« (Leipz. 1866) sind die bleibend wertvollen Ergebnisse seiner Arbeit. C. wurde 1844 zum Regenschori der katholischen St. Hedwigskirche und im folgenden Jahre zum Mitgliede der Akademie der Künste ernannt; seit 1850 war er auch als Gesanglehrer am französischen Gymnasium tätig. 1844 begründete er mit Th. Kullak und H. Küster den Berliner Tonkünstlerverein, 1869 mit Rob. Eitner die Gesellschaft für Musikforschung. Von seinen Kompositionen (Oratorien, Messen, Kantaten etc.) ist nur weniges in die Öffentlichkeit gedrungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 243.
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