Norfolk [2]

[778] Norfolk (spr. nórrfŏk), 1) Grafschaft im östlichen England, zwischen den Grafschaften Suffolk und Cambridge, dem Washbusen und der Nordsee gelegen, umfaßt 5295 qkm (96,2 QM.) mit (1901) 460,120 Einw. (87 auf 1 qkm), als Verwaltungsbezirk 313,504 Einw. Hauptstadt ist Norwich. Vgl. Dutt, Norfolk (Lond. 1900); Doubleday, History of the county of N. (das. 1901, Bd. 1). – 2) Stadt im nordamerikan. Staat Virginia, an der Mündung des Elizabethflusses in den Jamesfluß, 11 Um oberhalb der Hampton Road (s. Hampton 2) der Chesapeakebai, mit einem für Schiffe von 9 m Tiefgang zugänglichen Hafen, Seebad (wohin elektrische Bahn) bei Old Point Comfort (Fort Monroe), hat ein Stadthaus mit Kuppel, Zollhaus, schöne Freimaurerloge, katholisches theologisches Seminar, höhere Schule für Frauen, deutsches Konsulat und (1900) 46,624 Einw., darunter 20,230 Farbige. Namhaft ist die Ausfuhr (1903: 8,757,499 Doll.) von Baumwolle, Getreide, Tabak,[778] und der Küstenhandel in Frühgemüse. Die Industrie beschränkt sich auf Kaffeerösterei, Dungmittelfabrikation etc. In dem gegenüberliegenden Portsmouth befinden sich ein Marinehospital, Arsenal und Werften (in der Vorstadt Gosport). Das Arsenal und die im Hafen liegenden Schiffe steckten die Konföderierten 20. April 1861 in Brand, womit der Bürgerkrieg begann. Die Bundestruppen nahmen die Stadt erst 3. Mai 1862 wieder.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 778-779.
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