Observánz

[880] Observánz (lat.), Herkommen, Regel, die stillschweigend durch längere Befolgung und Übung anerkannt und deshalb auch fernerhin für die Beteiligten verbindlich ist. Namentlich bei Gemeinden und andern Körperschaften kommen gewisse observanzmäßige Gepflogenheiten vor, insbes. in Fragen der Organisation, der Benutzung von Gemeindevermögen u. dgl., die gleich rechtlichen Satzungen beibehalten und beobachtet werden. Eine besonders ausgezeichnete Art von Observanzen bilden die Gerichtsobservanzen, deren Inbegriff das Wesen des Gerichtsgebrauchs (s. d.) ausmacht. Im Handelswesen ist statt O. die Bezeichnung Usance oder Handelsgebrauch (s. d.) üblich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 880.
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