Pacak

[290] Pacak (spr. pátzak), Friedrich, österreich. Politiker, geb. 13. Sept. 1846 zu Belohrad in Böhmen, studierte in Prag die Rechte und wurde 1868 wegen einer aufrührerischen Rede in einer Studentenversammlung zu fünf Jahren schweren Kerkers verurteilt. 1871 nach dreijähriger Hast infolge der unter Hohenwart erlassenen Amnestie befreit, trat er in die Redaktion der »Narodni Listy« ein, vollendete gleichzeitig seine juristischen Studien, promovierte zum Doktor der Rechte und ließ sich 1883 als Rechtsanwalt in Kuttenberg nieder. Politisch war er eifrig für die Lossagung von den Alttschechen und die Begründung der jungtschechischen Partei tätig, ward 1889 in den Landtag, 1891 in den Reichsrat gewählt und wurde 1901 nach dem Rücktritt Engels Obmann des Klubs der tschechischen Abgeordneten in Wien. Am 2. Juni 1906 wurde er im Ministerium des Freiherrn v. Beck zum tschechischen Landsmannminister ernannt. 1895 veröffentlichte er eine Broschüre »Skizzen zur Regelung der Sprachenfrage im Königreich Böhmen« (deutsch, Kuttenb. u. Wien 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 290.
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