Passīni

[486] Passīni, Ludwig, österreich. Maler, geb. 9. Juli 1832 in Wien, gest. 5. Nov. 1903 in Venedig, Sohn des Kupferstechers Johann P., besuchte die Wiener Akademie unter Führich und Kupelwieser, siedelte 1850 mit seinen Eltern nach Triest, dann nach Venedig über, bildete sich unter Leitung Karl Werners zum Aquarellmaler und bereiste mit diesem Italien. 1855 ließ er sich in Rom nieder und malte anfangs Architekturstücke und Interieurs mit Figuren, später Genrebilder aus dem italienischen Volksleben. Seit 1864 lebte er abwechselnd in Berlin und Rom, später in Berlin und Venedig, dessen Volksleben ihm die Motive zu einer Reihe sein charakterisierter und virtuos gemalter Aquarelle geboten hat. 1902 wurde er zum Mitgliede des Senats der Akademie in Berlin ernannt. Seine Hauptwerke sind: Chorherren in der Peterkirche (1870, Berliner Nationalgalerie), Vesper in St. Paul zu Rom, der Tasso-Vorleser unter den Fischern von Chioggia, die Brücke an der Riva degli Schiavoni, die Prozession in Venedig (1874), Kürbisverkäufer in Venedig, Messe in einer Kirche zu Chioggia, der Gang mit dem Viatikum, Neugierige auf einer Brücke in Venedig, Absolution, Venezianerin am Brunnen (1891), betende Frau in San Marco. P. hat auch treffliche Aquarellbildnisse (Kaiserin Friedrich u.a.) gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 486.
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