Pauer

[511] Pauer, Ernst, Klavierspieler und Komponist, geb 21. Dez. 1826 in Wien, gest. 9. Mai 1905 in Jugenheim bei Darmstadt, war Schüler Sechters und W. A. Mozarts (Sohn), setzte 1845–47 seine Studien unter Fr. Lachner in München fort, wurde dann Direktor der Mainzer Liedertafel und ließ sich 1851 dauernd in London nieder, wo er 1871 Klavierprofessor an der königlichen Musikakademie wurde. 1876 vertauschte er diese Stellung mit der gleichen an der National Training School for music. 1896 trat er in den Ruhestand. P. komponierte Klavier-, Kammermusik- und Orchesterwerke, ist aber besonders bekannt als Herausgeber älterer Klaviermusik (»New Gradus ad Parnassum«; »Alte Klaviermusik«, 2 Bde.; »Alte Meister«, 4 Bde., u.a.). Er hielt auch Vorlesungen über die Geschichte des Klaviers, war Mitarbeiter an Groves »Dictionary of music« und schrieb »Musical forms« (Lond. 1878, 20 Aufl.), »The elements of the beautiful in music« (14 Aufl.) und »Pianist's dictionary« (neue Ausg., das. 1895). – Sein Sohn Max, geb. 31. Okt. 1866 in London, wurde 1887 Lehrer des Klavierspiels am Kölner, 1897 am Stuttgarter Konservatorium; er schrieb Klavierstücke und bearbeitete die neue Ausgabe der Lebert-Starkschen »Klavierschule« (Stuttg. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 511.
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