Peucedănum

[675] Peucedănum L. (Haarstrang), Gattung der Umbelliferen, oft ansehnliche Stauden, bisweilen knollentragend, mit fiederteiligen Blättern, großen, vielstrahligen Blütendolden, meist vielblätterigen Hüllen und Hüllchen, weißen, gelben, selten roten Blüten und zusammengedrückten, elliptischen bis herzförmig ausgerandeten, dünn geflügelten Früchten. Etwa 160 Arten auf der nördlichen Erdhälfte, den tropischen Anden und dem tropischen wie südlichen Afrika. P. araliaceum Bnth. et Hook., ein 4 m hoher Strauch oder kleiner Baum, wächst in den ostafrikanischen Grassteppen in mehr als 2000 m Meereshöhe. Von [675] P. officinale L. (Schwefelwurzel, Roßkümmel, Himmelsdill, Saufenchel, Ostritzwurzel), in Mittel- und Südeuropa, mit sehr sein zerschnittenen Blättern und gelblichen Blüten, wurde die scharf bitterlich schmeckende Wurzel arzneilich benutzt. Sie enthält Gummiharz, kristallisierbares, farb- und geruchloses, brennend aromatisch schmeckendes, durch Kalilauge in Ameisensäure und Oreoselin spaltbares Peucedanin (Imperatorin) C16H16O4, Oxypeucedanin, Ostruthin und Osthin. Auch von P. Oreoselinum Mönch (Bergeppich, Bergpetersilie, Grundheil), in Europa, mit dreifach fiederteiligen Blättern und weißen Blüten, von P. Ostruthium Kch. (Imperatoria Ostruthium L., Kaiser-, Magistranz-, Meisterwurzel, Weiße Abstränze), in den Gebirgen Mitteleuropas, in Rußland und der Krim, und von P. cervaria L. (Hirschwurzel, Schwefelwurzel) wurde die Wurzel arzneilich benutzt. Mehrere nordamerikanische Arten in den westlichen Territorien liefern in ihren Knollen den Indianern ein wichtiges Nahrungsmittel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 675-676.
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