Photographische Papiere

[834] Photographische Papiere, Papiere, die mit lichtempfindlichen Substanzen (Silber-, Eisen-, Chromverbindungen etc.) überzogen sind und zur Herstellung photographischer Papierbilder dienen. Direkte auskopierende Papiere werden beim Belichten unmittelbar so stark dunkel gefärbt, daß ein verwendbares Lichtbild entsteht; zu ihnen gehören insbes. die Chlorsilberpapiere, das Cyanotyppapier etc. Die Entwickelungspapiere (z. B. Bromsilbergelatinepapier mit Entwickelung) liefern beim kurzen Belichten ein schwach oder gar nicht sichtbares Lichtbild, das erst beim Behandeln mit photographischen Entwicklersubstanzen deutlich hervortritt. Zur Herstellung der gebräuchlichsten Chlorsilberpapiere überzieht man ein Blatt Papier mit Chlorsilber unter Zusatz von Silbernitrat, Silberzitrat etc. entweder durch Baden (Salzpapier, Albuminpapier) oder durch Überziehen mit Emulsionen, die außer den Silbersalzen ein dickflüssiges Bindemittel enthalten; beim Zelloidinpapier (Kollodiumpapier) wird als Bindemittel Kollodium, beim Aristopapier Gelatine, beim Protalbinpapier Pflanzeneiweiß benutzt. Auf der Lichtempfindlichkeit der Eisensalze beruht die Herstellung der Cyanotyppapiere (Gemisch von Ammoniumferrizitrat mit rotem Blutlaugensalz) und der Platinotyppapiere (Ferrioxalat mit Kaliumplatinchlorür). Die photographischen Pigmentpapiere, Gummidruckpapiere etc. besitzen Überzüge von Gelatine oder Gummiarabikum mit einem Pigmentfarbstoff und werden vor dem Gebrauch durch Baden in Kaliumbichromatlösung und Trocknen lichtempfindlich gemacht. Um das Einsinken der photographischen Präparate in den Papierfilz zu hindern, überzieht man das Rohpapier mit Gelatine, der nasses Barytweiß zugesetzt wird, das die Weißen der Kopien hebt. Solches Barytpapier dient als Unterlage für lichtempfindliche Chlorsilberschichten (Aristo-, Zelloidinpapier) oder Bromsilberemulsionen. Zu den photographischen Papieren rechnet man auch[834] die photolithographischen Übertragungspapiere, die Pinatypiepapiere. P. P. werden sowohl mit glänzender als mit matter Oberfläche erzeugt, und auch rauhes Zeichenpapier und Karton dienen hierbei als Unterlage photographischer Schichten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 834-835.
Lizenz:
Faksimiles:
834 | 835
Kategorien: