Pisidĭen

[910] Pisidĭen, Landschaft im südlichen Kleinasien (s. Karte »Römisches Reich«), bildete erst seit der Einteilung des römischen Reiches durch Diokletian eine eigne Provinz. Gegen O. grenzte das rauhe, wasserarme, schwer zugängliche Land an Isaurien und Kilikien, gegen S. an Pamphylien, gegen W. an Lykien und Karien, gegen N. an Phrygien. Von dem die Landschaft durchziehenden Gebirge, dem Taurus, strömen die Flüsse Kestros, Eurymedon und Melas in den Pamphylischen Meerbusen. Im nördlichen Teil liegen große Salzseen. Die Einwohner, Pisider, über deren Nationalität nichts feststeht, waren ein tapferes, freiheitliebendes Bergvolk, das die umwohnenden Völker häufig durch Einfälle beunruhigte und selbst nie von fremden Eroberern unterworfen ward, wenn das Land auch später eine römische Provinz hieß. Die namhaftesten, durchweg hochgelegenen Städte waren: Sagalassos (Ruinen Aghlasun), Termessos (Ruinen auf dem Gülik Dagh), Kremna (Girme), Selge (Ruine bei Serük) und Pednelissos (bei Kyzyllyk). Daß griechische Sprache und Kunst hier eingedrungen, bezeugen gut erhaltene Reste aus der römischen Kaiserzeit. Vgl. Graf Lanckoroński, Städte Pamphyliens und Pisidiens, Bd. 2 (Wien 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 910.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika