Poltāwa [2]

[119] Poltāwa (unrichtig Pultawa), Hauptstadt des gleichnamigen russ. Gouvernements (s. oben), am rechten Ufer der Worskla, die hier die Poltawka aufnimmt, Knotenpunkt der Eisenbahnen Charkow-Nikolajew und P.-Losowaja, hat gerade und breite Straßen, eine Kathedrale, in der eine die Schlacht bei P. darstellende Kupferplatte aufbewahrt wird, 20 griechisch-orthodoxe, eine römisch-katholische, eine lutherische Kirche, eine Synagoge, ein Denkmal des kleinrussischen Dichters Kotljarewski (seit 1903), ein Gymnasium, ein Mädchengymnasium, ein Seminar, adliges Fräuleininstitut, Militärgymnasium, 2 Theater, ein naturgeschichtliches Museum, 3 Banken, mehrere Fabriken, den wichtigen Iljinskijahrmarkt (im Juli), Handel mit Rindvieh, Getreide, Wachs etc. und (1897) 53,060 Einw. P. ist Bischofssitz. Etwa 5 km von der Stadt befindet sich das Denkmal zur Erinnerung an die von Peter d. Gr. 8. Juli 1709 gewonnene Schlacht gegen die Schweden, das sogen. Schwedengrab. Es bildet einen mächtigen Hügel mit einem gußeisernen Kreuz darauf. – Nachdem Karl XII. von Schweden seit Anfang Mai 1709 P. belagert hatte, wurde er bei P. 27. Juni (8. Juli) d. J. von Peter d. Gr. entscheidend geschlagen. Zum Andenken daran steht auf dem Alexanderplatz in P. eine 17 m hohe Säule.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 119.
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