Préault

[271] Préault (spr. preō), Auguste, franz. Bildhauer, geb. 8. Okt. 1809 in Paris, gest. daselbst 11. Jan. 1879, trat als Anhänger der Romantik ins Atelier von David d'Angers ein, blieb aber nur kurze Zeit darin, um sich auf eigne Hand in naturalistischer Richtung auszubilden. Die erste Probe davon brachte der Salon von 1833: das Elend, die Gruppe eines in den Armen seiner Mutter sterbenden Mädchens, und zwei Reliefs: der Tod des Dichters Gilbert im Hospital und die Hungersnot. Obwohl in den folgenden Jahren bis zur Februarrevolution von den Ausstellungen ausgeschlossen, schuf er bis dahin auf Bestellung zahlreiche Arbeiten, z. B. die Parias, die Statue: Undine, die Reliefs vom Amazonenstrom, die Königin von Saba, eine sitzende Statue der Hekuba (1835), die Kolossalstatue Karls d. Gr. (1836) und die Statue Karthagos. Ein Rückschlag der allgemeinen Stimmung öffnete ihm 1848 wieder die Pforten der Ausstellung in den Champs-Elysées, wo er mit einem Christus am Kreuz erschien (jetzt in der Kirche St.-Gervais). Er schuf seitdem unter anderm die Statue des heil. Gervasius für die Fassade der Kirche St.-Gervais, in der Kirche St.-Roch das Grabmal des Abbé de l'Epée, über dem Portal von St.-Paul und St.-Louis das der heil. Katharina, das Denkmal des Generals Marceau in Chartres (1850), den gallischen Pferdebändiger auf der Jenabrücke und die Statuen von Mansard und Lenôtre in Versailles.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 271.
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