Rajendralala Mitra

[579] Rajendralala Mitra (spr. radsch-), berühmter indischer Sanskritist, geb. 15. Febr. 1824 in Kalkutta, gest. daselbst im Juli 1891, stammte aus der Kaste der Kulin-Kayastha. Er wurde 1846 Bibliothekar der Asiatischen Gesellschaft in Kalkutta, später philologischer Sekretär, Vizepräsident und 1885 Präsident dieser gelehrten Körperschaft, die, von der indischen Regierung liberal unterstützt, den Mittelpunkt der Sanskritstudien in Indien bildet. In der von der Asiatischen Gesellschaft herausgegebenen »Bibliotheca Indica« veröffentlichte er eine Reihe alter Sanskritwerke, zum Teil mit englischen Übersetzungen oder Auszügen, im ganzen 83 Hefte. Größere Werke von ihm in englischer Sprache sind: »The Antiquities of Orissa« (Kalk. 1875, 1880, 2 Bde.); »Buddha Gaya« (das. 1878); »The Sanskrit Buddhist Literature of Nepal« (das. 1882). Die indische Regierung ernannte ihn zum Rai Bahadur (Radscha) und Companion of the Indian Empire (1878) und betraute ihn mit der Sammlung und Beschreibung von Sanskrithandschriften, mit archäologischen Nachforschungen und andern Missionen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 579.
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