Reinbot von Turn

[757] Reinbot von Turn (Durne), mittelhochdeutscher Dichter aus der Schule Wolframs von Eschenbach, ein Bayer von Geburt, verfaßte auf Veranlassung des Herzogs Otto des Erlauchten von Bayern (1231–53), nach französischer Quelle, die jedoch bis jetzt nicht nachgewiesen ist, und die ihrerseits dem lateinischen Gedichte des Peter von Parthenope (13. Jahrh.) nahe stand, ein geistliches Rittergedicht vom heil. Georg mit eingeflochtenen, schwungvollen Gebeten, auch sonst nicht ohne anmutige Stellen, aber durch die krasse Schilderung der Martern abstoßend. Eine Handschrift wurde von v. d. Hagen im 1. Bande der »Gedichte des deutschen Mittelalters« (Berl. 1808) abgedruckt; kritische Ausgabe von F. Vetter (Halle 1896). Vgl. C. Kraus, Metrische Untersuchungen über Reinbots, Georg' (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 757.
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