Renoir

[804] Renoir (spr. rönŭār), Auguste, franz. Maler, geb. 25. Febr. 1841 in Paris, war zuerst Porzellanmaler, studierte dann mit Sisley und Monet zusammen im Atelier von Gleyre und trat 1864 zuerst mit einem romantischen Gemälde der tanzenden Esmeralda (nach Victor Hugo) auf. Bald aber wandte er sich der Malerei des Lebens zu, zuerst unter dem Einfluß von Courbet, und eröffnete 1868 mit einer »Lisa«, dem Bildnis einer Dame mit Sonnenschirm im Walde, die lange Reihe seiner Porträte und nackten weiblichen Gestalten in freier Natur. Später schloß er sich ganz den Impressionisten an, deren Grundsätze (Wiedergabe des Sonnenlichtes, farbige Schatten, Nebeneinanderstellung ungebrochener Töne) er mit größter Folgerichtigkeit durchführte. Seine Hauptwerke sind die Loge (1874), der Ball auf Montmartre (1877, Paris, Luxembourg-Museum), das Frühstück der Ruderer in Bougival (1882) und mehrere große Gruppenbildnisse, darunter Frau Charpentier mit ihren Kindern, die drei Fräulein Bérard und der Nachmittag der Kinder in Vargemont (Berliner Nationalgalerie). Er hat auch zahlreiche Landschaften gemalt, darunter mehrere von einer Reise nach Italien und Algerien. Vgl. Duret in »Kunst und Künstler«, April 1906.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 804.
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