Rotkehlchen

[184] Rotkehlchen (Rotbart, Rotkatel, Thomas Winter, Erithacus rubeculus L., s. Tafel »Stubenvögel« I, Fig. 2), Sperlingsvogel aus der Familie der Drosseln (Turdidae) und der Gattung Rotschwanz. 15 cm lang, 22 cm breit, ist oberseits dunkel olivengrau, unterseits gräulich, an Stirn, Kehle und Oberbrust gelbrot; es bewohnt Europa und Kleinasien. weilt bei uns vom März bis Oktober, bleibt vereinzelt das ganze Jahr, geht im Winter nach Südeuropa, Nordafrika, Syrien und Persien, lebt in Wäldern, auch in größern Gärten mit dichtem Unterholz, besucht auf seinem Zuge die Gebüsche, fliegt sehr gewandt, ist munter, zutraulich, nicht eben gesellig, singt vortrefflich, nistet am Boden in Löchern, im Moos, zwischen Wurzeln und legt Anfang Mai 5–7 gelblichweiße, rostgelb punktierte Eier (s. Tafel »Eier« I, Fig. 45), die beide Eltern in etwa 14 Tagen ausbrüten. Bei günstiger Witterung brütet das R. zweimal im Jahr. Es nährt sich von Insekten, Spinnen, Schnecken, Regenwürmern und Beeren, geht leicht in Sprenkel, Schlagnetze etc., hält sich in der Gefangenschaft vortrefflich und ist wegen seiner Liebenswürdigkeit allgemein beliebt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 184.
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