Sandeau

[539] Sandeau (spr. ßangdō), Jules, franz. Belletrist, geb. 19. Febr. 1811 in Aubusson, gest. 24. April 1883 in Paris, studierte in Paris die Rechte, wurde aber durch die Bekanntschaft mit Madame Dudevant (s. Sand [George]) der Schriftstellerei zugeführt und debütierte mit ihr gemeinsam mit dem Roman »Rose et Blanche« (1831, 5 Bde.). In seinen zahlreichen übrigen Romanen schlägt er einen viel mildern, zahmern und stellenweise sogar katholisch-gläubigen Ton an; doch zeichnen sie sich stets durch vornehmen Stil und seinen Sinn für das Landschaftliche aus. Die gelesensten sind: »Madame de Sommerville« (1834); »Marianna« (1840); »Le docteur Herb eau« (1841); »Fernand« (1844); »Catherine« (1846, 2 Bde.; deutsch, Berl. 1846); »Valcreuse« (1846); »Mlle. de la Seiglière« (1848); »Madeleine« (1848); »Un héritage« (1849, 2 Bde.); »Sacs et parchemins« (1851); »La maison de Penarvan« (1858); »Un début dans la magistrature« (1862); »La roche aux mouettes« (1871); »Jean de Thommeray« (1873) u.a. Mehrere bearbeitete er auch mit Glück für die Bühne, die er überdies im Verein mit E. Augier um eins der vorzüglichsten Lustspiele der Zeit, »Le gendre de M. Poirier« (1854), bereichert hat. S. wurde 1853 Konservator der Bibliothek Mazarine, 1859 Bibliothekar von St.-Cloud, 1858 Mitglied der Akademie. Vgl. Claretie, Jules S. (Par. 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 539.
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