Schönburg-Hartenstein

[950] Schönburg-Hartenstein, Alexander, Fürst von, österreich. Staatsmann, geb. 5. März 1826 in Wien, gest. 1. Okt. 1896, war 1847–55 Attaché im Haag, in London, Berlin und Paris, wurde 1855 Gesandter in Karlsruhe, 1859 in München. 1864 in Disponibilität versetzt, erhielt er 1869 die Geheimratswürde und ward 16. Nov. 1872 durch den Tod seines Vaters, des Fürsten Eduard, Chef der böhmischen Linie des fürstlichen Hauses Schönburg und Besitzer des böhmischen Majorats. Wiederholt war er Vertreter des verfassungstreuen Grundbesitzes im böhmischen Landtag und seit 1878 auch erbliches Mitglied des Herrenhauses. 1879 wurde er zum ersten Vizepräsidenten desselben ernannt. Als Führer der deutsch gesinnten verfassungstreuen Großgrundbesitzer war er 1889–90 bei den Verhandlungen Taaffes wegen des deutsch-tschechischen Ausgleichs hervorragend beteiligt. Sein Sohn Aloys, geb. 21. Nov. 1858 in Karlsruhe, früher Major im Generalstab, Flügeladjutant des Kaisers und als Militärattaché der Berliner Botschaft zugeteilt, sukzedierte 1897 in der Pairswürde und ist dermalen das Haupt der Familie. Die Besitzungen des Hauses liegen in Böhmen und Mähren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 950.
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