Schomberg [2]

[944] Schomberg (Schönberg), Friedrich von, Heerführer des 17. Jahrh., geb. 1615 in Heidelberg, entstammt einem von der Burg Schönberg bei Oberwesel benannten rheinischen Adelsgeschlecht, diente unter dem Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien, dann im schwedischen Heer und nahm 1651 französische Dienste. Von Ludwig XIV. 1661 nach Portugal gesandt, zwang er Spanien 1668 zur Anerkennung des Hauses Braganza, focht 1675 auch in Katalonien glücklich und erhielt, obwohl Protestant, den Marschallstab und den Herzogstitel; im niederländischen Feldzug 1676 entsetzte er Maastricht. Bei der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) ging er nach Portugal, wo er zum Granden und Grafen von Mertola ernannt ward, trat 1687 in brandenburgische Dienste, wurde Gouverneur in Preußen, Generalissimus des Heeres und Staatsminister und begleitete 1688 den Prinzen Wilhelm von Oranien bei seiner Expedition nach England. Hier 1689 zum Herzog und Oberbefehlshaber der königlichen Truppen ernannt, fiel er in Irland gegen den vertriebenen König Jakob II. in der für ihn siegreichen Schlacht am Boyne 11. Juli 1690. Mit seinem Sohne Meinhard, Herzog von S. und Leinster, erlosch sein Geschlecht 1719. Vgl. Kazner, Friedrich von S. (Mannh. 1789).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 944.
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