Schwefligsäuresalze

[169] Schwefligsäuresalze (Sulfite), Verbindungen von Schwefliger Säure mit Basen, entstehen bei Einwirkung[169] von Schwefliger Säure auf Oxyde, Hydroxyde und Kohlensäuresalze und, soweit sie unlöslich sind, durch Wechselzersetzung. Die neutralen Salze (R2SO3) sind geruchlos, reagieren alkalisch und sind bis auf die der Alkalien nicht oder wenig löslich. Die sauren Salze (Hydrosulfite RHSO3) riechen stark nach Schwefliger Säure, sind in Wasser löslich und von scharfem Geschmack. Alle S. sind farblos, wenn die Base ungefärbt ist; beim Erhitzen geben sie Schweflige Säure und Metalloxyde oder Schwefelsäuresalze und Schwefelmetalle, im feuchten Zustand oder in Lösung werden sie beim Liegen an der Luft, schneller durch Chlor und Salpetersäure zu Schwefelsäuresalzen oxydiert, mit Schwefelsäure oder Salzsäure entwickeln sie Schweflige Säure; mit Chlorbaryum geben sie einen weißen Niederschlag, der sich in verdünnter Salzsäure löst, und in dieser Lösung entsteht beim Erwärmen mit Salpetersäure ein Niederschlag von schwefelsaurem Baryt. Durch Erhitzen mit Kohle, im Wasserstoffstrom, auch mit andern Metallen werden sie meist zu Sulfiden reduziert. Beim Erwärmen mit Schwefel oder Sulfiden bilden sie Thiosulfate, auch Trithionate.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 169-170.
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