Seepost

[267] Seepost, fahrendes Postamt auf einem Seedampfer. Die bedeutendste S. verkehrt seit 1891 zwischen Hamburg (oder Bremen) und New York. Die Seepostbeamten (deutsche Postsekretäre, amerikanische Clerks und deutsche Unterbeamte) bereiten die Briefpost unterwegs derart vor, daß sie sofort nach Ankunft im Ausschiffungshafen auf die Eisenbahnkurse weitergehen kann. Englisch-amerikanische Seeposten verkehren zwischen Southampton, American Line (oder Liverpool, White Star Line) und New York. Zwischen Schanghai und Tientsin fährt eine deutsche, zwischen Frederikshavn und Christiansand eine dänische S. Die deutsch-amerikanische S. (Richtung nach New York) bearbeitete 1904 durchschnittlich auf jeder Reise 243,000 gewöhnliche und 4600 eingeschriebene Briefsendungen sowie 254 Säcke Drucksachen, die amerikanisch-deutsche S. (Richtung von New York) 84,000 gewöhnliche und 1800 eingeschriebene Sendungen und 165 Säcke Drucksachen. Hierin sind die Sendungen nicht enthalten, die in geschlossenen, von der S. nicht zu öffnenden Kartenschlüssen, namentlich von amerikanischen auf deutsche Postanstalten und umgekehrt, gefertigt werden. Auf Postdampfern ohne S. lagern die Postsäcke in der Postkammer der Schiffe. Vgl. Wanka, Seeposten in Deutschland und dem weitern Auslande (Prag 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 267.
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