Sprödglimmer

[795] Sprödglimmer, eine Gruppe von natürlich vorkommenden Magnesiumaluminiumsilikaten, die in ihrer chemischen Zusammensetzung den Chloriten und in der Farbe, Spaltbarkeit, Ausbildung und dem Bau der Kristalle mehr den Glimmern ähnlich sind. Sie sind monoklin wie jene, haben eine sehr vollkommene Spaltbarkeit nach der Basis; die Spaltblättchen sind aber nicht biegsam, sondern spröde; die Härte ist durchgängig größer als bei dem Glimmer (5–6). Die wichtigsten S. sind: 1) Xanthophyllit, eingewachsen im Talk- und Chloritschiefer im Ural; 2) Brandisit, vom Monzoni; 3) Clintonit (Seybertit), im körnigen Kalk im Staate New York; 4) Chloritoid (Chloritspat), dunkelgrün, in den sogen. Chloritoidschiefern (bei Pregratten, in Steiermark, in Salzburg, Oberwallis) und in manchen Glaukophanschiefern (Zermatt, Kanada etc.); 5) Sismondin, von St. Marcel; 6) Ottrelith, im Ottrelithschiefer von Ottré in den Ardennen, Pyrenäen etc. Auch der man- und zirkonhaltige Astrophyllit aus den Eläolithsyeniten Norwegens sowie der Pyrosmalith, ein chlorhaltiges Eisenmangansilikat, werden häufig zum S. gestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 795.
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