Spritzarbeit

[795] Spritzarbeit (Spritzmalerei), eine Liebhaberkunst, die darin besteht, daß gepreßte Pflanzenteile, besonders zart umrissene Blätter, Farnwedel etc., aus Papier geschnittene Monogramme, Ornamente etc., auf die zu verzierende Unterlage von geglättetem Holz, Pappe, Seide, Samt u. dgl. mit Stecknadeln sicher befestigt und dann das Ganze so mit Farbe bespritzt wird, daß nach Entfernung der aufgehefteten Pflanzen helle Umrißzeichnungen auf dunkelm Grunde zurückbleiben. Als Werkzeuge zum Aufspritzen der Farbe benutzt man einen Zerstäuber, wobei der zu verzierende Gegenstand senkrecht aufgehängt werden muß, oder einen Rost, über den man mit einem dicken Borstenpinsel hin und her fährt. Man wählt meist dunkle Farben (Sepia, Lampenschwarz, Indigo, Indischrot u. dgl.). Spritzarbeiten auf Stoff oder Karton werden gewöhnlich in Holzrähmchen gefaßt oder durch Borten und Besätze eingefaßt. Solche auf Holz, besonders die zu Tischplatten bestimmten, werden gefirnißt, lackiert oder poliert. Vgl. Sales Meyer, Handbuch der Liebhaberkünste (3. Aufl., Leipz. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 795.
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