Stereochromīe

[945] Stereochromīe (griech.), eine 1846 in München von dem Maler Joseph Schlotthauer (gest. 1869) und Oberbergrat Fuchs erfundene Art Malerei, die angewendet wurde, um Wandflächen unmittelbar mit Gemälden, nach Art der Freskomalerei, zu bedecken. Es wurde dabei ein Malgrund aus einem leichten Bewurf hergerichtet, der sich mit der Steinunterläge zu einer mechanisch völlig untrennbaren Masse verbindet. Auf diesem Grunde wurde mit eigens präparierten Wasserfarben gemalt, und da diese sich mit dem Grunde vereinigen und die Bildfläche schließlich durch Aufspritzen von Wasserglas steinhart gemacht wurde, so glaubte man in diesem Verfahren eine wetterfeste Technik gefunden zu haben. Der von Kaulbach im Treppenhaus des Neuen Museums zu Berlin in großem Maßstab mit der S. gemachte Versuch hat jedoch gezeigt, daß sich die Bildflächen über und über mit störenden Rissen überziehen, weshalb man die S. wieder aufgegeben hat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 945.
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