Suhl

[191] Suhl, Stadt im preuß. Regbez. Erfurt, Kreis Schleusingen, am Südabhang des Thüringer Waldes, im Tale der Hasel und an der Staatsbahnlinie Plaue-Ritschenhausen, 425 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein Rathaus, einen Monumentalbrunnen (Waffenschmiedbrunnen), eine Mineralquelle, eine Oberrealschule, ein Amtsgericht, Oberförsterei, Reichsbanknebenstelle, Beschußanstalt und (1905) 13,814 Einw., davon 249 Katholiken und 144 Juden. Die Stadt ist berühmt durch ihre Gewehrfabrikation, die seit Jahrhunderten nicht nur Kriegs-, sondern auch Luxuswaffen aller Art liefert. Außerdem hat S. noch Fabrikation von Fahrrädern. Porzellan, Maschinen, Munition, Eisen-, Holz- und Spielwaren, Schrauben etc., Eisengießerei, Barchentweberei, Gravieranstalten etc. Über der Stadt erhebt sich der Domberg mit dem Porphyrfelsen Ottilienstein (523 m) und einem Bismarckturm (696 m), beide mit schöner Aussicht. – S., urkundlich zuerst 1330 als Dorf erwähnt, kam durch Kauf an die Grafen von Henneberg und erhielt 1527 Stadtrecht; seit 1815 gehört es zu Preußen. Vgl. Werther, Chronik der Stadt S. (Suhl 1846–47, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 191.
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