Thann

[453] Thann, Kreis- und Kantonshauptstadt im deutschen Bezirk Oberelsaß, am Austritt der Thür aus den Vogesen und an der Eisenbahn Mülhausen-Krüt, 350 m ü. M., hat die katholische gotische St. Theobaldkirche und eine evang. Kirche, Synagoge, Realschule, 2 Waisenhäuser, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, Baumwoll- und Florettspinnerei, Fabrikation von Baumwollwaren, Kattun, Seidenzeug, Chemikalien, Maschinen, Dampfkesseln etc., Kupfer- und Kesselschmiederei, Bleicherei, Färberei, Bierbrauerei, Steinkohlenbergbau, Dampfsägerei, vortrefflichen Weinbau, Weinhandel und (1905) 7901 meist kath. Einwohner. Über der Stadt die Ruinen der Engelburg. – T., zuerst 995 erwähnt, kam 1324 an das Haus Habsburg. 1632 eroberten es die Schweden; am 15. Okt. 1638 siegte bei T. Bernhard von Weimar über den Herzog von Lothringen; 1674 nahmen es die Kaiserlichen, 1675 die Franzosen unter Turenne und sprengten die Engelburg. Vgl. Scholly, Geschichte und Verfassung des Chorherrenstifts T. (Straßb. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 453.
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