Tidemand

[526] Tidemand, Adolf, norweg. Maler, geb. 14. Aug. 1814 zu Mandal in Norwegen, gest. 25. Aug. 1876 in Christiania, bildete sich zuerst auf der Kunstakademie in Kopenhagen und seit 1837 in Düsseldorf bei Th. Hildebrandt und Schadow. Nach Vollendung des Bildes: Gustav Wasa redet in der Kirche zu Mora zu den Dalekarliern (1841) wandte er sich nach München, später nach Italien und kehrte dann nach Norwegen zurück. Hier malte er einige Bildnisse für die Universität in Christiania und machte Volksstudien in den Gebirgstälern. Von 1846–48 lebte er wieder in Düsseldorf, dann abermals in Norwegen und seit 1849 in der Regel im Winter in Düsseldorf, im Sommer in Norwegen. Von seinen teils anmutigen, teils elegischen, frischen und kräftigen Volks- und Sittenbildern sind hervorzuheben: Nachmittagsandacht der Haugianer (1848, Kunsthalle in Düsseldorf, wiederholt); norwegisches Bauernleben, ein Zyklus von zehn Gemälden auf Zink für den Speisesaal des Schlosses Oskarshall bei Christiania (1851, als Prachtalbum in Lithographien von J. B. Sonderland in Düsseldorf erschienen); der verwundete Bärenjäger (1856, kaiserliche Galerie, Wien); die Austeilung des heiligen Abendmahls in einer Hütte (1860); der Zweikampf beim Hochzeitsmahl (1864); die Brautkrone der Großmutter (1865, Galerie in Karlsruhe); die Fanatiker (1866); Abschied eines Sterbenden von seiner Familie (1872); der Hochzeitszug, der einen Waldbach durchschreitet (1873), und die drei großen Altargemälde für norwegische Kirchen: die Taufe Christi (1869), die Auferstehung Christi (1871) und Christus als Einzelfigur (1874). T. hat auch häufig die Figuren auf Gemälden norwegischer Landschaftsmaler (Gude, Morten-Müller u. a.) gemalt. Vgl. Dietrichson, A. T., hans liv og hans vaerker (Christiania 1878–79, 2 Bde.). Eine Auswahl seiner Werke (24 Radierungen von L. H. Fischer) erschien in Christiania 1878.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 526.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika