Tychsen

[846] Tychsen, 1) Olaus Gerhard, Orientalist, geb. 14. Dez. 1734 in Tondern, gest. 30. Dez. 1815 in Rostock, studierte von 1756 ab in Halle, wurde Lehrer am dortigen Waisenhaus, folgte 1760 einem Ruf an die neuerrichtete Universität Bützow, wurde hier 1763 Professor der orientalischen Sprachen und 1789 nach Aufhebung dieser Universität Oberbibliothekar in Rostock. Seine Hauptschrift ist »Bützowische Nebenstunden« (Wismar 1766–69, 6 Bde.), ein reichhaltiges Magazin für Geschichte und Wissenschaft des Judentums. Vgl. A. Th. Hartmann, Oluf Gerhard T. (Brem. 1818–20, 2 Bde.).

2) Thomas Christian, Orientalist, geb. 8. Mai 1758 zu Horsbyll im Schleswigschen, gest. 23. Okt. 1834 in Göttingen, studierte in Kiel und Göttingen und wurde 1784 Professor der Theologie in Göttingen. – Seine durch Schönheit und Talente ausgezeichnete Tochter Cäcilie (gest. 1812 im Alter von 18 Jahren) besang der Dichter Ernst Schulze (s. d. 4) in dem gleichnamigen epischen Gedicht. Vgl. über ihr Verhältnis zu dem Dichter die Mitteilungen aus Schulzes Nachlaß von K. E. Franzos, in der »Deutschen Dichtung« (Bd. 11 u. 12, Berl. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 846.
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