Waiblinger

[316] Waiblinger, Wilhelm Friedrich, Dichter und Schriftsteller, geb. 21. Nov. 1804 in Heilbronn, gest. 17. Jan. 1830 in Rom, schrieb noch als Schüler des Gymnasiums in Stuttgart den philosophischen Roman[316] »Phaeton«, der jedoch erst später (Stuttg. 1823, 2 Bde.) im Druck erschien, studierte in Tübingen Theologie und Philologie und ging hierauf 1826 nach Italien. Alle seine spätern Arbeiten und Versuche, unter ihnen »Vier Erzählungen aus Griechenland« (Ludwigsb. 1823), »Lieder der Griechen« (Stuttg. 1823), »Drei Tage in der Unterwelt« (das. 1826), »Blüten der Muse aus Rom« (Berl. 1829) und das »Taschenbuch aus Italien und Griechenland« (das. 1829–30), erwiesen eine ungewöhnlich reiche Phantasie und poetische Sinnlichkeit, der leider die höchste Entwickelung und Läuterung versagt blieb. Seine »Gesammelten Werke« gab H. v. Canitz (Hamb. 1839–40, 9 Bde.; 3. Ausg., Pforzh. 1859), seine »Gedichte« Mörike (Hamb. 1844) heraus, Grisebach die »Bilder aus Neapel und Sizilien« (Leipz. 1879) und »Gedichte aus Italien« (2 Tle., in Reclams Universal-Bibliothek). Vgl. Herm. Fischer, Beiträge zur Literaturgeschichte Schwabens (Tübing. 1891); K. Frey, Wilhelm W., sein Leben und seine Werke (Aarau 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 316-317.
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