Walensee

[340] Walensee (Wallenstadter See, mißbräuchlich Wallensee), ein großartig eingerahmtes Seebecken der Schweiz, nimmt ein tiefgefurchtes Voralpental des Linthgebietes ein, liegt 423 m ü. M., ist 23,27 qkm groß und im Maximum 151 m tief. Aus dem Nordufer bauen sich schroff und kahl die Felswände der Churfirsten auf, an denen schmale, hohe Wasserfälle hängen, z. B. der 450 m hohe Berenbach; das weniger schroffe südliche Ufer bilden die Vorberge der Glarner Alpen. Von Weesen, wo der Escher- oder Molliser Kanal die Gewässer der Linth dem See zuführt und der dem Zürichsee zugehende Linthkanal den regulierten Abfluß des Sees bildet, führt die Eisenbahnlinie Zürich-Sargans am Südufer durch neun Tunnel unmittelbar am Wasserspiegel hin nach dem zum St. Galler Bezirk Sargans gehörenden Städtchen Wallenstadt (Walenstadt), eidgenössischem Waffenplatz, mit Buntweberei, Stickereien, Zementfabriken und (1900) 3044 Einw. (davon 366 Protestanten). Die Eisenbahn hat die oft durch Stürme gefährdete Dampfschiffahrt rasch verdrängt. Vgl. Heule, Der W. und das St. Galler Oberland (Ragaz 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 340.
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