Wasserdicht

[408] Wasserdicht, undurchdringlich für Wasser, werden Gewebe, Leder, Mauern etc. gemacht, indem man sie mit hierzu geeigneten Stoffen überzieht oder imprägniert. Gewebe werden mit Leinölfirnis getränkt oder mit Kautschuk überzogen (s. Kautschuk, S. 790). Derartige Fabrikate sind aber nicht nur w., sondern auch luftdicht und deshalb zu Kleidungsstücken nicht sehr geeignet. Sollen leinene oder baumwollene Gewebe w., aber durchdringlich für Luft hergestellt werden, so tränkt man sie mit einer Lösung von essigsaurer Tonerde und trocknet oder bestreicht sie auch noch mit einer Lösung van Harzfettseife. Zuletzt wird in Wasser gespült und gerollt. Wollene Gewebe siedet man in Alaunlösung, dann mit weißer Sodaseife an und trocknet sie in geheizten Räumen, oder man bürstet das Gewebe auf der Rückseite mit einer heißen Lösung von Alaun, Hausenblase und Seife, trocknet, bürstet es gegen den Strich und überfährt es zuletzt mit einer in reines Wasser getauchten Bürste, um ihm den Glanz zu nehmen. Alle diese Verfahren lassen zu wünschen übrig, da die w. machenden Stoffe nicht hinreichend fest mit der Faser verbunden sind. Leder macht man w. durch Tränken mit Fett und Filzhüte durch Steifen mit einer Lösung von Schellack in Borax. Vgl. Mierzinski, Herstellung wasserdichter Stoffe und Gewebe (Berl. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 408.
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