Weißensee [2]

[500] Weißensee, 1) Gemeinde (1904 durch Einverleibung von Neu-W. gebildet) im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Niederbarnim, nordöstlich bei Berlin, an einem kleinen See, an der Berliner Ringbahn und mit Berlin durch mehrere elektrische Straßenbahnlinien verbunden, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I., ein Realgymnasium, eine Realschule, Oberrealschule, höhere Mädchenschule, eine Taubstummenanstalt, ein Blindenheim, eine jüdische Arbeiterkolonie, eine Pflegeanstalt für Wöchnerinnen, eine Heilanstalt für Gemütskranke, ein Amtsgericht, Fabriken für Holzbearbeitung, Möbel, Motor- und Fahrräder, Glühlichtstrümpfe, Gummi-, Metall-, Draht-, Teig- und Fettwaren, Seife, Öl, Schokolade, Konserven, Blumen, Maschinen, Farben etc., ein Elektrizitätswerk, Färberei, Kunst- und Handelsgärtnerei und (1905) 37,608 (1871 erst 162) meist evang. Einwohner. – 2) Kreisstadt im preuß. Regbez. Erfurt, an einem Arme der Helbe und an der Staatsbahnlinie Straußfurt-Großheringen, hat eine evang. Kirche, ein altes Schloß, eine vormalige Johanniterordenskomturei, Amtsgericht und (1905) 2476 Einw., davon 83 Katholiken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 500.
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