Weingartner

[486] Weingartner, Felix, Edler von Münzberg, Komponist und Musikschriftsteller, geb. 2. Juni 1863 in Zara (Dalmatien), Schüler von W. A. Remy (Dr. Meyer) in Graz, studierte seit 1881 in Leipzig, wo er ganz zur Musik überging, bekleidete dann nacheinander Kapellmeisterstellen in Königsberg, Danzig, Hamburg, Frankfurt a. M., Mannheim und wurde 1891 königlicher Kapellmeister in Berlin. 1898 gab er diese Stellung auf und übernahm die Leitung des Kaim-Orchesters in München, behielt aber die Direktion der Symphoniekonzerte der königlichen Kapelle in Berlin bei. 1907 nahm er die Berufung als Hofoperndirektor nach Wien an. Er schrieb die Opern: »Sakuntala« (1884), »Malawika« (1886), »Genesius« (1892), die musikalisch-dramatische Trilogie »Oresteia« (1902), eine Ouvertüre zu »König Lear«, eine symphonische Dichtung »Die Gefilde der Seligen«, zwei Symphonien, zwei Streichquartette, Klavierstücke und Lieder und veröffentlichte unter anderm die Schriften: »Die Lehre von der Wiedergeburt und das musikalische Drama, nebst dem Entwurf eines Mysteriums;Die Erlösung'« (Kiel 1895), »Über das Dirigieren« (Berl. 1896; 3. Aufl., Leipz. 1905), »Bayreuth 1876 bis 1896« (das. 1897, 2. Aufl. 1904) und »Die Symphonie nach Beethoven« (Berl. 1897, 2. Aufl. 1901); »Ratschläge für Aufführungen der Symphonien Beethovens« (das. 1906); »Musikalische Walpurgisnacht, ein Scherzspiel« (das. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 486.
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