Willig

[652] Willig, Luise, Schauspielerin, geb. 25. Febr. 1873 in Offenbach a. M., machte ihre Studien bei Marie Ernst vom Frankfurter Schauspielhaus und trat 1891 ihr erstes Engagement am Stadttheater in Elberfeld-Barmen an. 1894 wurde sie an das königliche Theater in Wiesbaden berufen, wo sie bis 1905 als Heroine wirkte. Seitdem gehört sie dem königlichen Schauspielhaus in Berlin an, wo sie als erste Rolle die Klara in Hebbels »Maria Magdalena« gab und dann in der Titelrolle von Wildenbruchs »Rabensteinerin« einen starken Erfolg erzielte. Ausgedehnte Gastspielreisen führten sie nach London, Petersburg und andern Hauptstädten Europas. Ihre Hauptrollen auf klassischem Gebiet sind Maria Stuart, Iphigenie, Eboli, AdelheidGötz von Berlichingen«), Gräfin Terzky, Lady Milford, Lady Macbeth, im modernen Drama: Magda (»Heimat«), Monna Vanna (Maeterlinck), Rose Bernd (Hauptmann) u. a. Wilddämonische Gestalten und scharf ausgeprägte Charaktere von elementarer Leidenschaftlichkeit oder nervössensibler Empfindsamkeit gelingen ihr am besten. Seit 1899 ist sie mit dem Konzertsänger Paul Haubrich verheiratet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 652.
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