Zinkblende

[938] Zinkblende (Blende, Sphalerit), Mineral, ist Schwefelzink ZnS mit 67 Proz. Zink, für das gewöhnlich in den dunklern Varietäten Eisen (bis 28 Proz. FeS) eintritt, zuweilen auch etwas Mangan, Kadmium, Indium und Gallium. Z. findet sich in regulären, nach den Flächen des Rhombendodekaeders gut spaltenden Kristallen sowie in derben, blätterigen, körnigen, auch faserigen oder stängeligen (Strahlenblende) Aggregaten, zuweilen feinfaserig mit schaliger Absonderung (Schalenblende, Leberblende), stalaktitisch, auch wohl als Versteinerungsmittel. Z. ist gelb, braun, schwarz, seltener ölgrün, rot, farblos, in den hellern Varietäten durchsichtig bis durchscheinend, sonst undurchsichtig, diamant- oder fettglänzend; Härte 3,5–4, spez. Gew. 3,9–4,2. Z. findet sich (namentlich zusammen mit Bleiglanz) auf Erzgängen (Oberharz, Erzgebirge, Ems, Přibram, Schemnitz, Kremnitz, Kapnik etc.), seltener auf Lagern in Kalk und Dolomit mit Galmei und Brauneisen neben Bleiglanz (Stolberg bei Aachen, Iserlohn, Oberschlesien, Raibl, Nordspanien, Algerien, Nordamerika)[938] und im Gneis (Ammeberg in Schweden). Z. dient zur Darstellung von Zink, Zinkvitriol und Schwefelsäure, die Kadmium haltenden Varietäten auch zur Gewinnung dieses Elements. Vgl. Wurtzit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 938-939.
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