Zwölf Götter

[1050] Zwölf Götter, ein aus der Menge der Gottheiten ausgesonderter höchster Götterkreis, findet sich wie bei andern alten Völkern, z. B. den Ägyptern, auch bei Griechen und Italikern; doch sind es nicht überall dieselben Götter. In Athen waren es Zeus, Hera, Poseidon, Demeter, Apollon, Artemis, Hephästos, Athene, Ares, Aphrodite, Hermes, Hestia; ihr von dem jüngern Peisistratos auf dem Markt errichteter Altar galt als Mittelpunkt der Stadt. In Rom erschienen unter dem Namen der dii consentes (s. Consentes Dii) zu der Zwölfzahl vereinigt seit 217 v. Chr. Jupiter, Juno, Neptun, Minerva, Mars, Venus, Apollon, Diana, Volcanus, Vesta, Mercurius, Ceres, augenscheinlich nach athenischem Muster. Ihre vergoldeten Statuen standen auf dem Forum. Hauptdarstellung des Göttervereins ist die sogen. ara Borghese im Louvre, die römische Nachbildung eines altertümlichen attischen Werkes. Vgl. Petersen, Das Zwölfgöttersystem der Griechen und Römer (2 Tle., Hamb. 1853 u. 1867), und dessen populären Vortrag (Berl. 1870); E. v. Schmidt, Die Zwölfgötter der Griechen (Jena 1859).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 1050.
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