18. [5] Familie. Ostomidae.

Von den Nitidulidae durch das kleine erste Gld. der Tr., das deutliche Onychium an der Basis der Klauen, von den Byturidae durch ungezähnte Klauen u. Mangel der Sohlenlappen an den Tr. verschieden. Der Hsch. ist meist nur lose an die Fld. gefügt, die F. haben meist die Keulengld. nach einer Seite stärker entwickelt als auf der andern.


Die Larve von Temnochila coerulea wird auf T. 81, Fg. 3 b zur Anschauung gebracht. Die Ostomiden leben zum Teile unter der Rinde abgestorbener oder anbrüchiger Bäume, wo sie die Larven verschiedener Borkenkäfer verzehren, andere an Baumschwämmen u. selbst in Reis u. alten Brotvorräten.

Die formenreiche Familie ist bei uns nur durch wenige Gattungen u. diese meist je nur durch eine Art vertreten.


Uebersicht der Gattungen.


1'' Körper lang, schmal, zylindrisch, K. sehr gross u. lang, von der Länge des Hsch. u. nicht schmäler als dieser, vorne mit einer Längsrinne, der KSch. zweilappig, die OL. bedeckend, Hsch. vorne gerade abgestutzt, die Epipleuren der Fld. nicht deutlich ausgebildet, nur vorne angedeutet, Fld. mit tiefem SR.-Streifen, der sich an der Spitze mit dem an dieser befindlichen, kurzen aber furchenartig eingedrückten Nahtstreif verbindet. Abdomen aus 6 Sterniten beste hend

1. Nemosoma Latr. 6.

1' Körper gestreckt, meist abgeflacht, selten fast halbkugelig, der K. weniger entwickelt, die OL. frei u. sichtbar, die Epipleuren der Fld. stark ausgebildet, auf die US. gebogen, horizontal gelegen, Abdomen aus 5 Sterniten bestehend.

2'' Körper langgestreckt, gewölbt oder breit oval u. abgeflacht. K. oft zwischen der tiefen Ausrandung des HschVR. vorgestreckt, die Augen frei. Hsch. mit den Fld. nur lose artikulierend, alle Winkel des ersteren mehr weniger vortretend, Fld. mit Punktstreifen oder Längsrippen.

3'' VR. des K. dreibuchtig; das verdickte 1. Gld. der F. glänzend, einzeln punktiert, K. wenig schmäler als der Hsch., Körper langgestreckt, kahl.

4'' K, vorne längs der Mitte gefurcht, Hsch. am VR. jederseits nur schwach gebuchtet, fast gerade abgestutzt, die VWinkel wenig vorragend, die SR.-Linie hinter der Mitte eckig nach unten gedrückt, Schulterwinkel ohne Zähnchen

2. Temnochila Westw. 7.

4' K. vorne ohne Längsfurche, Hsch. am VR. zur teilweisen Aufnahme des grossen K. tief ausgeschnitten, die VWinkel nach vorne spitzig vorragend, die SR.- Linie in einer Flucht in die kleinen spitzen HWinkel mündend, Schulterwinkel der Fld. mit kleinem Zähnchen

3. Tenebrioides Piller. 7.

3' VR. des K. nicht dreibuchtig sondern abgestutzt oder etwas gerundet vorgezogen, das 1. FGld. ohren förmig erweitert, matt u. dicht punktiert, K. klein, Hsch. am VR. zur Aufnahme des K. tief ausgerandet; Körper kurz oval, seltener länger, oben abgeflacht.

5'' Sch. quer, polsterartig schwarz tomentiert. SR. des Körpers fein sägeartig gezähnt u. mit kurzen, gekrümmten Haaren bewimpert, Hsch. mit einer MFurche, daneben mit einer Längsschwiele, diese sowie 3 Rippen auf den Fld., wovon die 2 inneren mehrfach unterbrochen sind, grob gekörnt u. kurz [5] schwarz behaart, die 1. u. 3. Rippe der Fld. vor der Spitze in eine lange Beule ausgezogen

4. Calytis Thoms. 7.

5' Sch. dreieckig, kahl. SR. des Körpers glattrandig, unbehaart, Hsch. ungefurcht u. ungehöckert, Fld. mit glatten Dorsalrippen, hiervon keine vor der Spitze höckerartig aufgeworfen.

6'' VBr.-Fortsatz zwischen den VHü. ungekielt, gewölbt. Fld. dicht, verworren punktiert, dazwischen 3 Rippen u. die Naht erhaben u. glänzend, vor der Mitte mit einer Querdepression. VSchn. auf der OS. mit einer Tr.-Furche. OKf. aussen gewinkelt. BasalR. des Hsch. über dem Sch. unterbrochen, Epipleuren bis zur Spitze gefurcht. Körper gross, breit u. flach, Fld. mit breit verflachtem SR.

5. Zimioma Gozis. 8.

6' Fortsatz der VBr. in der Mitte zwischen u. hinter den VHü. fein gekielt, Fld. mit etwas unordentlichen, doppelten Punktreihen, die Zwischenräume der Doppelreihen gekielt. Scheibe ohne Querdepression; VSchn. ohne deutliche TrFurche, BasalR. des Hsch. vor dem Sch. nicht unterbrochen. Körper kleiner.

7'' Augen quer, HWinkel des Hsch. mehr weniger abgerundet, Hsch. nicht ganz so breit als die Fld., diese mit einer Schulterbeule u. starken Punktreihen, die abwechselnden Rippen stärker erhaben als die andern, u. wenigstens die feineren Zwischenrippen erreichen nicht ganz die Basis, KSch. nur durch eine feine gerade Linie abgesetzt, sehr kurz.

8'' Körper sehr breit, mit breit verflachtem SR., ihre Epipleuren auf der US. sehr breit, bis zur Spitze breit entwickelt; die Mandibeln bilden am AussenR. eine scharfe Ecke, Fld. mit feinem BasalR., die (6) Rippen der Scheibe sind bis zur Schulterbeule begrenzt, VSchn. mit hakenförmigem Endsporne.

6. Ostoma Laichart. 8.

8' Körper lang oval, mit schmal verflachtem SR. u. auf der US. mit schmalen Epipleuren, die Mandibeln am AussenR. ohne Ecke, Hsch. mit stark aufgebogenen S., Fld. ohne BasalR., die (8) Rippen der Scheibe werden nicht durch die Schulterbeule nach aussen begrenzt, 2 sind noch neben ihr nach aussen gelegen

7. Grynocharis Thoms.1 9.

7' Augen rund, Hsch. genau so breit als die Fld., mit etwas eckig nach hinten vortretenden HWinkeln, die S. bis auf einen sehr schmalen R. herabgewölbt, Mandibeln aussen einfach gerundet, KSch. durch eine kräftige Bogenlinie von der St. abgesetzt, Fld. an der Basis sehr fein gerandet, die Naht u. 6 gleichmässig verteilte, ganz gleichartige Rippen kielförmig erhaben, alle Dorsalrippen die Basis erreichend u. dicht vor der Spitze gleichmässig verkürzt, Schulterbeule nicht erkennbar, Epipleuren bis zur Spitze schmal.

8. Lophocateres Olliff. 9.

2' Körper kurz oval, hoch gewölbt, fast halbkugelig, K. stark geneigt, klein, bis über die Augen in den Hsch. eingezogen, dieser mit gerundeter, genau an die vorn ausgerandeten Fld. angeschlossener, u. in der Mitte ungerandeter Basis, stark quer, nach vorne stark verengt, alle Winkel abgerundet, Fld. mit dichten Punktreihen, breit verflachten S.u. breiten, aber stark nach innen, an die OS. der Fld. gedrückten Epipleuren; Schn. ohne Endsporne. OS. mehr weniger lang, aufstehend behaart

9. Thymalus Latr. 9.

Fußnoten

1 Die zahlreichen Differenzen sprechen für eine generische Trennung von Ostoma.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911.
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