Wagner, Ernst Leberecht

Wagner, Ernst Leberecht
Wagner, Ernst Leberecht

[1799] Wagner, Ernst Leberecht, bekannter Patholog und Kliniker, geb. 12. März 1829 zu Dehlitz, studierte in Leipzig, Wien und Prag. Er hatte vor und nach der Promotion, 1852, Oppolzer u. Wunderlich zu Lehrern, wurde 1850 a. o. und 1862 ord. Prof. der allgem. Pathol. und pathol. Anat. zu Leipzig, um 1877, nach Wunderlich's Tode, diesen Lehrstuhl mit der Professur für spez. Pathol. und Ther.,[1799] sowie dem Direktorat der med. Klinik daselbst zu vertauschen, in welcher Stellung, als Geh. Med.-Rat, er bis zu seinem 10. Febr. 1888 erfolgten Ableben verblieb. W. war ein ausgezeichneter Lehrer und hat sich in dieser Eigenschaft wie auch als Praktiker grosser Beliebtheit erfreut. Grosse Verdienste erwarb sich W. um die Förderung der wissenschaftl. Bestrebungen der Leipziger Ärzte als langjähriger Vorsitzender des dortigen Vereins, ebenso um das städt. Sanitätswesen. In litter. Beziehung war W. recht fruchtbar. Am bekanntesten ist er durch sein zusammen mit Uhle verfasstes: »Handb. der allgem. Pathol.« (Ib. 1862; 7. Aufl. 1876); auch bearbeitete er für v. Ziemssen's Handb. der spez. Pathol. u. Ther. (VII, IX): »Krankhh. des weichen Gaumens« – »Krankhh. der Nasenrachenhöhle und des Rachens« (zus. mit Wendt) – »Der Morbus Brightii«. Er redigierte (1860 bis 78) das »Arch. der Heilk.« und besorgte eine Ausgabe der gesammelten Arbeiten Cohnheim's. W.'s Untersuchungen über die syphilit. Neubildungen (Syphilome), über das tuberkelähnliche Lymphadenom, über die Intestinalmykose und ihre Beziehung zum Milzbrand sind von dauerndem Wert.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1799-1800.
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