Zu den Gesängen

[62] I. Die Rückertsche Übersetzung beginnt mit der Strophe 26 des Originals, dem eigentlichen Beginn der Handlung des Gedichtes. Das Original hat eine nach unseren Begriffen nicht notwendig zum poetischen Ganzen gehörende Einleitung von 25 Strophen, in deren erster Nanda, der Pflegevater des jugendlichen Hirtengottes Kṛṣṇa, zu seiner Tochter Rādhā spricht: »Der Himmel ist voller Wolken. Die Wälder sind dunkel von den Tamāla-Bäumen.[62] Es ist Nacht. Dieser [Kṛṣṇa] ist furchtsam. Deshalb führe ihn doch ins Haus, o Rādhā!« Diesem kleinen Idyll, einer Andeutung der Exposition des Gedichtes, folgt nicht ohne den üblichen einleitenden Segenspruch ein Hinweis auf Inhalt und Ort der Handlung: »Heil dem heimlichen Liebesspiel der Rādhā und des Mādhava, die sich auf Nanda's Befehl zu der Baumlaube am Ufer der Yamunā begeben haben.« Die Yamunā – heute Jumnā (spr. Dschámnā) genannt – ist ein mächtiger Fluß, der bei der Stadt Allahabad in den Ganges (skr. Gaṅgā) mündet. An ihren waldigen Ufern spielt sich die Liebesgeschichte des Kṛṣṇa und der Rādhā, der Inhalt unseres Gedichtes, ab. Die weiteren Strophen der Einleitung sind von größtem literarhistorischem und religionswissenschaftlichem Interesse, aber für das poetische Ganze nach unserem Geschmack ohne Belang. Die Einleitung enthält die zwei ersten Prabandha oder Cantica, Hymnen an Viṣṇu und Kṛṣṇa. –

Str. 26. Rādhā irrt verstört im Walde umher und sucht Kṛṣṇa. Ihre Freundin schildert der Unglücklichen, wie dieser sich mit den Gopī's ergötzt (Canticum 3, I, 27-35.)

Str. 27. Der Malaya-Wind ist der Frühlingswind, der von den südlichen Malaya-Bergen im Westen Malabars herweht. Das Gebirge, auch »Sandelgebirge« genannt, ist berühmt wegen seiner vielen wohlriechenden Gewächse (besonders Sandel), deren Duft sich dem Winde mitteilt. – »Kokila«, eine Kuckucksart, die indische Nachtigall, der er aber im Gesange wesentlich nachsteht.

Str. 28. »Frau'n der Verreisten«. Die von den heißblütigen Indern schwer empfundene Trennung in Liebe und Ehe und das Glück der Wiedervereinigung sind zahllos wiederkehrende Gemeinplätze der indischen Lyrik. – »Bakula«, die duftende Blüte, des Keśara (Mimusops elengi), einer Frühlingspflanze, wie alle folgenden.

Str. 29. »Tamāla«, der »Dunkelgerindete«, ein Baum mit weißen Blüten. Die Tamāla's werden »der Lust (rabhasa) am Moschusduft ergeben« genannt, der von den unter ihnen weilenden rehartigen Moschustieren (Moschus moschiferus) ausströmt.[63] Die Vorliebe des Inders für den Moschusduft, ein sehr geschätztes Parfüm, wird poetisch auf die Bäume übertragen. – Kiṁśuka, ein Baum (Butea frondosa) mit roten Blüten. – Wie die Pfeile des Liebesgottes als Blumen gedacht werden, so vergleicht man auch gern seine Nägel mit Blüten.

Str. 31. »Karuṇa«, ein Baum mit weißen Blüten. Weiß ist in Indien die Farbe des Lachens, wie bei uns Rot die der Liebe. Daher »lachen« die weißblühenden Karuṇas gleichsam, da sie die ganze Natur im Frühlinge ohne Scheu der Liebe und des Lebens sich freuen sehen. – »Ketakī«, eine Blume mit duftenden roten Blüten. – »liebeverwundend«, wörtlich »Getrennte (Liebende) verwundend«.

Str. 33. Der »Āmra« (im Text cūta) »empfindet haarsträubenden Liebesschauer«, da er von der Atimuktalatā, einer Schlingpflanze mit weißen Duftblüten, umarmt wird. – Vṛndāvana, der Wald der Vṛndā = Rādhā, ist der heilige Wald am Ufer der Yamunā; heute der vielbesuchte Wallfahrtsort Vrindaban, vgl. P. Deussen, Erinnerungen an Indien (1904), S. 111f. – Die Strophe ist von Rückert mit Recht ihres Inhalts wegen der Str. 32 vorangesetzt.

Str. 32. »Mādhavī«, eine weißblühende, duftende Schlingpflanze. – »Mālikā«, eine duftende Jasminart.

Str. 34. Wie alle Strophen, in denen der Dichter sich selber nennt, von Rückert weggelassen. Sie lautet in dessen Übersetzung, die er probeweise in den Noten beifügt:


»Śrī-Jayadéva's Gesang ist erklungen, zu Hari's Gedächtnisses Hegung.

Schildernd Wälder im Lenze, dem frohen, und Madana's wechselnde Regung.

Hari nun spielet im Lenze, dem frohen« usw.


Str. 35. »Malli«, eine Art Jasmin. – »Ketakī« s. Anm. zu 31.

Str. 38-45 bilden das 4. Canticum, in dem die Freundin der Rādhā genauer die Liebesfreuden Hari's mit den Gopī's schildert. – Um die großartige Kunst Rückerts zu beleuchten, seien hier zum Vergleich nach L.v. Schroeders Beispiel die drei folgenden Strophen im Urtext mitgeteilt:


[64] candanacarcitanīlakalevarapītavasavanamālī

kelicalanmaṇikuṇḍalamaṇḍitagaṇḍayugasmitaśālī

harir-iha mugdhavadhūnikare

vilāsini vilasati kelipare 38


pīnapayodharabhārabhareṇa harim parirabhya sa rāgam

gopavadhūr anugāyati kācid udañcitapañcamarāgam.

harir iha etc. 39


kāpi vilāsavilolavilocanakhelanajanitamanojam

dhyāti gopavadhūr adhikam madhusūdanavadanasarojam

harir iha etc. 40


Str. 39. »Die gewirbelte Pañcama-Weise«, wörtl. »die fünfte Melodie«, eine erotische Weise, die Hari auf der Hirtenflöte spielt.

Str. 40. »Antlitznymphäe«, d.h. Antlitzlotus oder Lotusantlitz. Gesicht, Augen und Mund werden gern dem Lotus verglichen.

Str. 46. »Allgemeine Wonne«. Im Sanskrit: »die Wonne aller« oder, um das Maskulinum ānanda auszudrücken: »der Freudenrausch aller«. – Die Str. 45, 47 und 48 vom Übersetzer fortgelassen, da sie den Namen des Dichters oder Religiöses enthalten.


II. Rādhā klagt der Freundin ihr Verlangen nach dem ungetreuen Hari und bittet sie, ihn zu holen. – Der Gesang enthält die Cantica 5 und 6 (II, 2-8 und 11-18.)

Str. 2. Das »bezaubernde Rohr« (mohanavamśa = »Rohr oder Flöte der Betörung«) ist die Hirtenflöte, auf der Govinda-Hari, wie der griechisch-römische Pan, spielt. Vgl. Anm. I, 39 und II, 18.

Str. 3. »Puramdara's Bogen«. Puramdara »Städtezerstörer«, ein Beiname des Gottes Indra; dessen Bogen der Regenbogen.

Str. 4. »bandhujīvisch« von Bandhujīva, einer – wie der Name sagt – »in Gruppen lebenden« Pflanze mit schnellverblühenden roten Blüten.

Str. 6. »von sandelbemaleter Stirn«. Mit glänzender[65] Sandelsalbe, die aus dem Holze des Sandelbaumes (Sirium myrtifolium) gewonnen wird, bemalt der Inder sich die Stirn in Form bestimmter Schönheitsmale (tilaka.) Die so gezierte Stirn übertrifft selbst den Glanz des Mondes, des Inbegriffs alles Schönen in Indien. – »Pforte des Herzens«, die Brust.

Str. 7. »Mákara,« ein Seeungeheuer, vielleicht der Delphin, das Bannertier des Liebesgottes Kāma.

Str. 8. »Kadamba« (Nauclea kadamba), ein Baum mit heller Rinde, von der der dunkle Gott sich abhebt. Er beschwichtet in seinen Verehrern das Grausen vor dem Kaliyuga, dem jetzigen verderbten Zeitalter: eine mystische viṣṇuitische Vorstellung, die im Hintergrunde des schäferlichen Liebesspieles steht (vgl. über die Avatāra-Lehre die allgemeinen Anmerkungen.) Schon in der vorigen Strophe ist der ferne Geliebte der ihm sehnsüchtig nachsinnenden Rādhā in überirdischer Form, als Liebesgott, erschienen.

Str. 15. »Kokila«, vgl. Anm. I, 27. – »Sieger anaṅgischer Regeln«, d.h. der größte Kenner der Regeln der Liebe. [Vgl. des Herausgebers Anm. zu Kālidāsa's Ṛtusamhāra IV, 6 (Insel-Bücherei Bd. 282, S. 54.)] »Anaṅgisch« von Anaṅga, »Liebe«, »Liebesgott«.

Str. 18. Rādhā sieht den Hari in Gedanken oder erinnert sich seiner, wie er I, 37 geschildert wird. – Die Str. 19, 20, 21 des Originals fehlen aus den bekannten Gründen.


III. Str. 1. Kṛṣṇa-Hari erinnert sich plötzlich mitten im Taumel der »Venus vulgivaga« seiner wahren Liebe, Rādhā, und zieht sich von dem weltlichen Minnespiel zurück (Canticum 7 = III, 3-15.) Eine Hauptstelle für die mystische Bedeutung des Gedichtes.

Str. 2. »Rādhikā«, eine Koseform von Rādhā, die hier (bei der Rückertschen Auffassung des Textes) kühn einer die Bilder der Weltlust fesselnden Kette oder Spange (śṛṅkhalā) verglichen wird. – Kalindanandinī, die »Erfreuerin (d.h. Tochter) des Kalinda«, ein Beiname der Yamunā (vgl. Anm. zu Ges. I.) Kalinda ist der Name eines Gebirges im Himālaya, an dessen Fuße die Yamunā entspringt.

[66] Str. 3. »Harihari!«, zu deutsch etwa »ach! ach!«, ein Schmerzensausruf, den die Übersetzung beibehalten hat, da er wohl zugleich auf den eigenen Namen des Gottes (»Hari«) anspielt.

Str. 5. Ein echt indischer Vergleich: Rādhā's zorngerötete Augen mit den Augenbrauen werden roten Nymphäen oder Lotusblüten verglichen, über denen eine Reihe schwarzer Bienen schwebt.

Str. 11. »Was, o Liebesgott, befehdest du mich so scharf, als hieltest du mich, den weichen Hari, für den harten Hara (den Gott Śiva), deinen Feind? Ich bin mit duftendem Sandelstaub gesalbt, nicht wie Śiva mit Totenasche; ich trage ein kühles Lotusfasernband am Herzen, nicht wie Śiva eine Schlange; und am Halse blaue Lotusblüten, nicht wie Śiva den blauen Glanz des Giftes, das er sog, als die Götter das Milchmeer rührten, um das Amṛta, den Unsterblichkeitstrank, den Nektar zu bereiten, wobei als oberster Schaum das Weltgift Hālāhala hervorkam, das Śiva als der mutigste der Götter verschlang, damit es nicht alle andern verdürbe.«

Str. 12. »Gazellenäugig«. Die schönen, dunklen Augen der zierlichen Gazellen werden, wie bei uns die des Rehes, oft mit schönen Frauenaugen verglichen, deren Blicke »Liebespfeile« sind.

Str. 13. »Eine Sehn'«, d.h. Bogensehne. Rückert schreibt »Senn'«, wofür die uns geläufigere Form des Wortes eingesetzt wurde.

Str. 14. »Bimba-Lippe«. Bimba (Momordica monadelpha), eine Pflanze mit herrlichen roten Früchten, deren Farbe unendlich oft mit dem Rot schöner Lippen zusammengebracht wird.

Str. 15. Der Inder denkt sich – wie der Grieche den Eros und der Römer seinen Amor oder Cupido – Kāma mit Bogen und Pfeil ausgerüstet. Als Pfeile des Liebesgottes gelten u.a. die Blüten des Āmra-Baumes (vgl. Anm. I, 33.)


IV. Die Freundin Rādhā's hat sich, deren Aufforderung (II, 11 ff.) entsprechend, zu dem in Reue und Sehnsucht versunkenen Hari begeben und schildert diesem nun die Liebesnöte seiner Geliebten in den beiden Cantica 8 und 9 (IV, 2-9; 11-18.)

[67] Str. 2. Alles Angenehme ist der sehnsuchtskranken Rādhā unangenehm, alles Kühlende brennend, selbst die kühlenden Strahlen des Mondes. Der vom Sandelberge (vgl. Anm. I, 27) wehende duftschwangere Frühlingswind mutet sie giftig an. Der Malaya heißt wegen der vielen dort vorkommenden Giftschlangen auch das Schlangengebirge, das nach Rādhā's Meinung den Wind vergiftet hat.

Str. 3. »Tauige Lotosgewebe«. Die wasserhaltigen Lotosfasern werden zu Netzen verflochten und dann als Kühlmittel auf die Brust gelegt. Vgl. III, 11 mit der Anm.

Str. 4. Die »Geschosse des blumenverschießenden Gottes« sind, wie schon erwähnt, Blumen. Alle von Rādhā zum Ruhelager gehäuften Blumen sind für sie Liebespfeile des Anaṅga.

Str. 5. »Nymphäe«, s. Anm. I, 40. – Rāhu, der »Ergreifer«, ein Drachendämon, der Sonne und Mond verfolgt, um sie zu verschlingen, woraus nach indischem Glauben die Sonnen- und Mondfinsternisse entstehen. Der Mond, von Rāhu ergriffen, verschüttet das Amṛta, den Nektar (vgl. Anm. III, 11), womit die Götter seine Schale gefüllt hatten, ebenso wie ein bekümmertes Menschenantlitz seine Tränen vergießt.

Str. 6. »Antilopengewürze«, Moschus. Mit dem Moschussaft der Bisamantilope (vgl. Anm. I, 29) malt Rādhā den Geliebten als Liebesgott mit dessen Attributen, dem Delphin Makara (Anm. II, 7) und den Blumenpfeilen in Gestalt von Cūta-Blüten (vgl. Anm. I, 33.) – »Schürer der Gluten« frei des Reimes wegen von Rückert gesetzt für Asamabāṇa, den »ungleichpfeiligen« Liebesgott,

Str. 7. »So wird Feuer statt Nektar im Becher des Mondes mir wallen«. Wörtlich: »So wird sogar der ›Nektarbehälter‹ (sudhānidhir), der Mond, mir Körperqualen verursachen.« Vgl. IV, 2 u. Anm.

Str. 10. »Yama«, der Todesgott, der Unterwelt. – Der Liebesjäger Kāma nimmt die Gestalt des Todesjägers an und verfolgt als Tiger die Gazelle. »Tigerspiel« (śārdūlavikrīḍita) heißt das Sanskritversmaß, in dem im Original diese Strophe verfaßt ist. – Im 5. Verse der Strophe wurde auf Grund des Urtextes (tvadviraheṇa)[68] hinter »selbst« das Wörtchen » durch« eingefügt. Im Rückertschen, wohl auf einem Druckversehen beruhenden Text lautet der Vers metrisch falsch und unverständlich: »doch sie selbst deine Flucht, o Jammer.« (Bei Hirschfeld a.a.O. Bd. I, S. 360 so falsch abgedruckt!)

Str. 13. »Madana's Lohe«, die Glut der Liebe, das Feuer der Leidenschaft.

Str. 14. Die tränenden Augen Rādhā's werden Wasserlotusblüten verglichen, deren Stengel verwelkt sind.

Str. 15. »Hutāśana«, der »Opferverzehrer«, das Feuer.

Str. 16. Wörtlich: »Sie läßt mit der Handfläche die Wange nicht los, welche dem jungen, unbeweglichen Monde am Abend gleicht«; d.h.: sie sitzt nachdenklich da, den Kopf in die Hand gestützt. Der Vergleich ihrer Wange mit dem Monde geht auf den bleichen Glanz.

Str. 19. »schwiemet hin«, wankt, taumelt hin, fallt in Ohnmacht.

Str. 20. »Deines Leibes Amṛt«, d.h. Nektar für deinen Leib. – »Indra's Keil«, der Donnerkeil (vajra) – »Indra's Bruder« ist Upendra, »Neben-Indra«. Rückert liest besser als Lassen: Upendra vajrād, worin eine Anspielung liegt auf den Namen des Versmaßes »upendravajra« »Neben-Indra-Keil« von upa »neben« und indravajra »Indra's Keil«, welch letzteres Rückert, nicht ganz genau, dafür eingesetzt hat. (Vgl. Rückerts sprachliche Anmerkungen!)

Str. 21. »Sandel, Mond und Lotus«. Vgl. V, 2.

Str. 22. Das Versmaß heißt »Neubeblütet« (puṣpitāgra, »blühende Spitzen habend«.) – Die Str. 18 und 23 sind von R. weggelassen.


V. Kṛṣṇa schickt die Freundin wieder zurück zu Rādhā und läßt um sie werben. Die Freundin schildert der Rādhā Hari's Schmerz über den Zorn und die Abwesenheit der Geliebten und bittet Rādhā, ihn aufzusuchen. Der Gesang enthält die Cantica 10 und 11 (V, 2-6 und 8-15.)

Str. 2. »Malayische Lüfte«, vgl. Anm. I, 27. – Rückert hat[69] hier eine große Anmerkung zur Metrik der Str. 2-6. Es handelt sich hier um ein ganz ungewöhnliches Versmaß, das besonders auffallend ist durch die ganz europäisch anmutende, aber im ganzen Orient unbekannte Reimverschränkung a b a b.

Str. 3. Vgl. IV, 2 u.a.

Str. 4. Das Summen der Bienen ist für das empfängliche Ohr des Inders eine liebliche Musik.

Str. 7. »Busenschale«, skr. kucakumbha, »Brustkrug«; der Vergleich weiblicher Brüste mit Krügen ist dem Inder geläufig.

Str. 9. Er bläst auf der Flöte bestimmte verabredete Töne, die den Namen Rādhā's bezeichnen. – Rückert zieht die Lassensche Übersetzung, die nāma-sametam verbindet, der seinigen vor: »Er bläst die mit (deinem) Namen verbundene Flöte.« Der Sanskritausdruck ist dem Reim zuliebe nicht ganz klar.

Str. 12. Die mit gelbem Gewande (I, 38) bekleidete, von Geschmeide umflatterte Brust des Gottes wird – echt indisch! – einer falben, von Kranichen umkreisten Gewitterwolke verglichen, deren Blitz nun die liebeglühende Rādhā werden soll. »Im Sanskrit kann man, wie, wenn man will, im Deutschen auch, die letzten Worte »die heiß im Verlangen gereifte« sowohl auf die Brust des Gottes als auf Rādhā beziehen. Auch das »safranbekleidete« kann im Sanskrit Anrede an Rādhā sein, wodurch dann deren Vergleichung mit dem Blitze noch lebhafter wird. Dazu kann man das Deutsche so umstellen: »Safranbekleidete! Dort die geschmeidete Brust, wie usw.« Diese Note Rückerts gestattet einen tiefen Einblick in das ungewöhnliche Sprachverständnis und die große Sprachbeherrschung dieses Meisters der Übersetzungskunst.

Str. 17. Cakravāka, eine Entenart mit klagendem Lockruf der besonders des Nachts zu hören ist und daher den Inder zu dem Glauben führte, der männliche und weibliche Cakravāka riefen klagend einander, weil sie durch den Fluß getrennt die Nacht an entgegengesetzten Ufern zubringen müßten. – Die Str. 4, 15, 16 und 20 des Originals sind vom Übersetzer aus den bekannten Gründen weggelassen.


[70] VI. Rādhā ist infolge von Sehnsucht und Ermattung nicht imstande, zu gehen und der Aufforderung ihrer Freundin nachzukommen. Diese geht daher wiederum zu Hari und schildert Rādhā's Lage im 12. Canticum (VI, 2-9.)

Str. 5. »Im gebärdenden Spiele«, im Sanskrit līlā, »verliebtes Gebärdenspiel«. Eine Art davon besteht darin, daß die einsame Sehnsüchtige sich den abwesenden Liebhaber vorstellt, seine Gebärden nachmacht und sich einbildet, er selber zu sein. Die mystische Deutung liegt hier nahe.

Str. 10. »Rehgeaugte«, im Sanskrit mṛgākṣī, »Gazellenäugige«, vgl. Anm. III, 12. – Weggelassen sind die Str. 9 und 12 des Originals.


VII. Rädhä klagt über die Verzögerung der Ankunft Hari's und glaubt sich von der Freundin hintergangen (Canticum 13 = VII, 3-10.) Als sie dann die Freundin ohne Kṛṣṇa zurückkehren sieht und argwöhnt, er werde durch die Liebe zu einer anderen Schönen zurückgehalten, da ergeht sie sich vor der Freundin in neuen Klagen (Cantica 14 und 15 = VII, 13-20 und 22-20.) Sie preist die Schöne glücklich, die nach ihrer Annahme sich jetzt der Umarmungen Hari's freuen darf (Canticum 16 = VII, 31-39.)

Str. 1. Sinn: Der Mond ging jetzt auf. Er trägt schuld an Fall und Fehltritt der auf Nachtbesuch wandelnden Schönen, er macht sie im Zwielicht straucheln, oder auch, er verlockt sie zum Gange; zur Strafe dafür hat er seine Flecken bekommen. Der Mond hängt am Antlitz der Nacht (im Texte: »der Schönen der Himmelsgegend«) wie ein Sandeltropfen, wie ein Sandeltupf, ein mit Sandel gemaltes Stirnzeichen ... Vgl. Anm. II, 6.

Str. 3. »Auch der Herzfreundin Wort ist Betrug«. Rādhā glaubt sich von ihrer Freundin, weil diese weder Kṛṣṇa mitbringt, noch selber zurückkehrt, betrogen.

Str. 8. Vgl. IV, 4 m.d. Anm.

Str. 12. Der »Weltersehnte«, ein mystischer Name Kṛṣṇa's, im Sanskrit janārdana, wörtlich: »Antreiber der Menschen«, »Weltbedränger«. Die indischen Scholiasten erklären im Sinne[71] der ersten Bedeutung. Nach Rückert kann man es auch so wenden: »Die Welt durch Sehnsucht bedrängend.«

Str. 15. »Mond des Gesichtes« vgl. Anm. II, 6.

Str. 16. »klingende Hüfte« bezieht sich auf den Schmuck des Hüftgurtes.

Str. 21. »lächelt« vgl. Anm. I, 31.

Str. 22. Sie entzückt und quält sich jetzt mit der Vorstellung, wie ihr Geliebter einer Nebenbuhlerin die Toilette mache, den zerstörten Putz wiederherstellend, geradeso wie er es am Ende des Gedichtes (XII, 18 ff.) mit Rādhā selber macht. – Er malt ihr neu das verwischte Stirnzeichen, damit ihr Antlitz dem Monde mit seinen dunklen Flecken gleiche (vgl. Anm. II, 6.) In diesen Mondflecken erkennt die indische Phantasie eine Moschusgazelle. (vgl. Anm. I, 29.) – »Muscus« = Moschus.

Str. 23. Die Locken heißen »Madana's Jagdrevier« als ein Hauptgegenstand seines Liebesspiels. – Kuraba, genauer Kurbaka, eine Blume (Barleria purpurea) mit schönen, purpurroten Blüten.

Str. 24. Die zurückgebliebene »Nagelspur« (vgl. V, 18) stellt an diesem Himmelsgewölbe, das mit Edelsteinen besternt wird, den Mond vor. – Über Nägelmale vgl. des Herausgebers Anmerkung zu Kālidāsa's Ṛtusamhāra V, 15 (Insel-Bücherei Bd. 282, S. 55.)

Str. 25. »Der Arm, der dem Schnee'e gleicht«, hier nicht an Weiße, sondern an frischer Kühle (skr. himaśītala »scheekühl«); vgl. den kühlen Leib IV, 21. – Auch die Lilien hier sind die dunklen Wasserlilien (skr. nalinī, Wasserlotus.)

Str. 26. »Der festliche Bogen«, im Sanskrit toraṇa »Torbogen«, dann Festbogen, mit Blumengewinden geschmückter Eingang eines Tempels usw.

Str. 27. »Kamala«, eine Lotusart. – »Yāvaka«, eine Lackfarbe, womit die Füße der Schönen belegt werden »zum Schutze«, da sie sonst zu zart wären.

Str. 28. »Der Bruder vom Pflüger« (skr. haladharasodara) ist Kṛṣṇa. Der Haladhara oder »Pflugführer« ist Balarāma, auch Baladeva genannt, ein älterer Bruder des Kṛṣṇa.

[72] Str. 30. Vgl. VII, 3c und 12b. – »Nun soll meine Seele selber hingehen, da du für mich vergebens als Botin gegangen bist.« – Die zwei ersten Verse dieser Strophe können auch als Zwiegespräch zwischen Rādhā und der Freundin aufgefaßt werden: (Die Freundin:) »Nicht mitgekommen, Freundin, ist der Lieblose!« – (Rādhā:) »Wenn er falsch ist, was sorgst du, o Botin, dich?« – (Die Freundin:) "[Wenn] der Liebling sich reichlich nach Lust ergötzt!« – (Rādhā:) »Was bist du schuld daran?« Bei dieser Auffassung wären diese beiden Verse die einzige Spur wirklichen Dialogs im Gedicht.

Str. 33. und 34. Vgl. IV, 2 und 21.

Str. 36. D.h. entweder: das Spottgelächter der Mägde über die Vernachlässigte, von Untreue Verletzte trifft sie nicht; oder: sie kann unbekümmert die schalkhaften Mägde lachen lassen, wie sie unten (XI, 33) lachen.

Str. 39. und 41. »Sandelwind«, »Malaya-Luft«, vgl. Anm. I, 27. – Der Süden, woher der Sandelwind weht, ist für den gegen Sonnenaufgang gewendeten Inder rechts (dakṣiṇa, woher der Name »Dekhan« für einen Teil Vorderindiens.) – Der »Fünfpfeilige«, vgl. das Namensverzeichnis. –»Yama's Schwester« die als Flußgöttin personifizierte Yamunā, an deren Ufern das Gedicht spielt. – Für Yama hat der Text kṛtānta, »der ein Ende macht«, der »Todesgott«.


VIII. Kṛṣṇa ist endlich am Morgen zu seiner Geliebten gekommen; diese aber macht ihm zornig die bittersten Vorwürfe (Canticum 17 = VIII, 2-9.)

Str. 2-6. Rādhā (nach der erotischen Kunstsprache eine khaṇḍitā, eine vom Geliebten, der einer anderen anhängt, nicht Besuchte, also »Gekränkte«) zählt systematisch alle Merkmale auf, an denen sie die nächtliche Untreue des Kṛṣṇa zu erkennen glaubt: das überwachte Auge, schwarze Augenschminke am Munde, Nägelspuren, die Brust vom Fußlack gefärbt (vgl. VII, 27) und endlich die durch Bisse verwundeten Lippen. Über die khaṇḍitā vgl. R. Schmidt, Beiträge zur indischen Erotik2 (Berlin 1911), S. 219ff. – »Harihari« vgl. Anm. III, 3.

[73] Str. 3. »Deine Lippen sind nun so dunkelfarbig wie dein Herz und dein ganzer Leib.«

Str. 8. Die erste Heldentat des Götterkindes Kṛṣṇa war, daß er seine Amme Pūtanikā umbrachte, eine riesenhafte Unholdin, die ihn mit ihrer Milch vergiften wollte. – Die Strophen 9-11 des Originals sind weggelassen.


IX. Kṛṣṇa-Hari hat dem unbezwinglichen Zorne der Rādhā weichen müssen und sich zurückgezogen. Da tritt die Freundin an Rādhā heran und macht ihr Vorwürfe, daß sie sich so spröde und eifersüchtig dem demütig flehenden Geliebten gegenüber gezeigt hat (Canticum 18 = IX, 2-10.)

Str. 3. »Dattel«, im Sanskrit tālaphala, die Frucht der Fächerpalme (Borassus flabelliformis.) In Ermangelung eines anderen Wortes hat R. »Dattel« dafür eingesetzt. – Sinn: Ihre Brust ist fester und wonnevoller als die süße Palmenfrucht, bzw. »Dattel«. – Die Strophen 9 und 11 des Originals sind fortgelassen aus bekannten Gründen.


X. Kṛṣṇa tritt erneut vor Rādhā hin und spricht zu ihr in schwärmerischen Worten von seiner Liebe. Sie möge tun mit ihm, was sie wolle, nur ihre Liebe möge sie ihm wieder zuwenden (Canticum 19 = X, 2-15.)

Str. 2. »Cakóra«, ein rebhuhnartiger Vogel (Perdix rufa), der sich nach indischem Glauben von Mondstrahlen nähren soll. Deshalb werden auch die Augen mit Cakoren verglichen, da sie die Strahlen eines wie der Mond glänzenden Antlitzes aufsaugen.

Str. 6. »Daß es färbe des Herzens Bleichen«. Im Sanskrit rañjayatu tava hṛdayadeśam, »es möge sich färben lassen, d.h. entzücken die Gegend deines Herzens.«

Str. 7. »Nymphäen tötend«, d.h. besiegend, übertreffend an Zartheit und Frische. – Das Sohlenpaar rötet seine Brust, indem Kṛṣṇa es daransetzt, um es mit rotem Lack zu belegen wie VII, 27.

Str. 8. Die völligste Liebesunterwerfung ist es in indischem Sinne, den kühlenden Fußtritt der Geliebten als Krone auf das Haupt zu nehmen.

[74] Str. 11. Der »Mördergott«, der Liebesgott. Im Text: Pañcamabāṇacaṇdāla, der »fünfpfeilige Caṇ ḍāla oder Mörder« (eigentlich: Angehöriger der verachtetsten Kaste in Indien.)

Str. 14. Die fünf Blumen, die der Liebesgott als Pfeile führt, erhält er von deinem Gesicht, dem er dafür dienstbar ist. Die fünf Blumen: Bandhūka, Madhūka, Lotos, Tila, Jasmin, sind hier so gewählt, wie der Dichter sie zu dem beabsichtigten Vergleiche mit den einzelnen Gesichtsteilen brauchte; anderswo werden andere Blumen genannt. Hier fehlt sogar der sonst dem Gotte vorwiegend zukommende Āmra-Pfeil (vgl. Anm. zu IV, 6 und I, 33.)

Str. 15. »Du hast bei deiner Herabkunft vom Himmel einen ganzen Chor von Jugendgottheiten zur Begleitung mitgebracht: Trunkenheit, Mondschein, Anmut, Fülle, Liebeslust, Zierde.« – Die Personifikation der Begriffe als Jugendgottheiten ist eine poetische Freiheit Rückerts, die das Original so ausgesprochen nicht enthält. – »Die Zierd' in krauser Locke«: im Sanskrit wörtlich: »Deine Augenbrauen sind wie liebliche Gemälde.« – Die Strophen 9 und 16 des Textes sind von R. weggelassen.


XI. Nachdem Kṛṣṇa die Rādhā »lange geliebkost«, hat er sie allein gelassen und ist zu seinem »laub'gen Lager« zurückgekehrt. In Rādhā keimt die Liebe zu Kṛṣṇa neu auf, frohgemut legt sie ihren Schmuck an, und die Freundin ermuntert sie wieder, Kṛṣṇa zu folgen (Canticum 20 = XI, 2-11.) Rādhā begibt sich zur Laube des Geliebten, und als sie den auf dem Blumenlager ruhenden Hari erblickend zögernd stehen bleibt, spricht die Freundin ihr erneut Mut zu (Canticum 21 = XI, 14-20.) Das Canticum 22 (XI, 23-33) schildert Rādhā, wie sie versunken in der Betrachtung des Geliebten, am Rande seines Lagers steht.

Str. 2. »Rādhikā« vgl. Anm. III, 2.

Str. 3. »Gang der Fasanen«. Im Text marāla, erklärt mit hamsa, das man meist mit »Schwan« übersetzt. Nach der indischen Ästhetik, die das Üppige bevorzugt, gehört ein schwanenartiger Gang als Folge übermäßig entwickelter Hüften zu den hervorstechendsten Merkmalen einer indischen Schönheit. »Fasan«[75] trifft hier deshalb nicht ganz das Richtige. – Vgl. des Herausgebers Anmerkung zu Kālidāsa's Ṛtusamhāra III, 17 (Insel-Bücherei Bd. 282, S. 50f.).

Str. 7. Die Trommel oder Handpauke rühren die Nachtbesucherinnen in allen Sanskritgedichten. Hier im Text steht aber nur als Anspielung auf jene Sitte: »mit klingelnder Lärmtrommel des Gürtels«, d.i. mit dem Schellengeklingel des Gürtels, das jenem Trommelgetön gleiche und es vorstelle.

Str. 11-12. »Tāpiccha« (sprich etwa: tapítscha), soviel wie Tamāla, ein Baum mit dunklem. Laube. – Die Nacht legt den Nachtbesucherinnen, wie sich selbst, lauter dunklen Schmuck an. Daß jene Furchtsamen sich nicht davor fürchten, dadurch legen sie die Probe ihres Liebesmutes ab. Der schwarze Probierstein wird hell gestreift vom angestrichenen Golde, wie das, Nachtdunkel von den juwelenglänzenden Nachtstreiferinnen. – Muscus, Moschus.

Str. 17. »Duftmalaya-Luft« vgl. Anm. I, 27.

Str. 20. »Lenzkokila« vgl. Anm. I, 27.

Str. 32. Indischer als die Übersetzung ist das Original, welches sagen will: Rādhā hat ihre Augen bei der Betrachtung des Geliebten so sehr angestrengt, daß diese in Gestalt der hervorbrechenden Tränen gleichsam anfangen zu schwitzen!! – Die Strophen 21, 23, 34, 35, 36 des Originals sind weggelassen.


XII. Die Freundinnen und Mägde ziehen sich zurück. Die »verlangenvolle« Rādhā wird von Kṛṣṇa mit leidenschaftlichen Worten zum Liebesgenusse eingeladen (Canticum 23 = XII, 2-8.) Die folgenden Strophen 10-16 schildern die Vereinigung Kṛṣṇa's und Rādhā's in so glühend-erotischen Farben, daß Rückert sie bis auf zwei Strophen übergangen hat. Das Canticum 24 (XII, 18-26), in dem Rādhā den Geliebten bittet, ihren im Liebesrausch zerstörten Schmuck wiederherzustellen, bildet den Abschluß des Gedichts.

Str. 2. Der »blühende Gegner« des Lotusfußes Rādhā's ist der wirkliche Lotus des aus Blumen bestehenden Lagers. Vgl. X, 7. – Rādhikā vgl. Anm. zu III, 2.

[76] Str. 3. Den Fuß in die Hand fassen, um ihn zu reiben zur Benehmung der Müdigkeit. – Deine mutigen Reisebegleiter, die Spangen, sollen neben mir ruhen.

Str. 5. Der »Gemütegeborne«, der im Gemüte geborene Gott der Liebe.

Str. 18ff. geben einen Einblick in die mit vieler Kunst verbundenen Toilettengeheimnisse einer indischen Schönen. – »Madana's Opfergefäße«. Am Feste des Kāma werden für die Besiegung der Weit durch den Liebesgott glückverheißende, wassergefüllte und mit dunklen Mango-Zweigen bedeckte Opferkrüge aufgestellt, denen hier Rādhā ihren Busen treffend vergleicht. (Vgl. Anm. V, 7 und zum Sinn auch Str. III, 13.) – »Muscusmal« vgl. Anm. IV, 6.

Str. 23. »Banner«, Rückert schreibt »Panner«.

Str. 26. Der Gelbgewand'ge ist Kṛṣṇa. – Vom 12. Gesange des Originals sind die Strophen 9, 11, 12, 14, 15, 16 und 27-30 wegen ihres teils religiösen, teils zu erotischen Inhaltes von Rückert weg gelassen.


Nachtrag zu Seite 62: Ein Neudruck des Rückertschen Gītagovinda schon bei H. Jolowicz, Polyglotte der orientalischen Poesie, Leipzig 1853, S. 210-228 (nicht ganz fehlerfrei, aber mit Berichtigung von Str. IV, 10; vgl. des Herausgebers Anm. dazu!.) – Eine schon wegen des gewählten eintönigen Versmaßes nicht gerade glückliche Übersetzung des Gītagovinda im Auszuge gibt E. Wollheim da Fonseca bei A. Wolff, Die Klassiker aller Zeiten und Nationen, Bd. IV, 1 (Indien), Berlin 1873, S. 150-156. – Die hier nachgetragene Literatur wurde dem Herausgeber erst kurz vor Abschluß der Korrektur zugänglich.

Fußnoten

1 Vgl. R. Pischel, Die Hofdichter des Lakṣmaṇasena (Abh. der Göttinger Ges. d. Wiss., phil.-hist. Klasse, Bd. 39, S. 17ff.). Diese Darstellung folgt mehrfach der berühmten Arbeit Pischels.


2 Sylvain Lévi, Le Théâtre indien, Paris 1890, S. 235.


3 H. Oldenberg, Die Literatur des alten Indien, Stuttgart 1903, S. 283. Die Schreibung der Eigennamen ist hier geändert worden.


4 H. Oldenberg, a.a.O. S. 285.


5 Edwin Arnold, The Indian Song of Songs. From the Sanskrit of the Gīta Govinda of Jayadeva, London 1875; diese Übersetzung erlebte viele Neuauflagen.


6 Th. Benfey in seinem Artikel »Indien« in Ersch u. Grubers Allgem. Encyclopaedie der Wissenschaften und Künste, S. 287.

Quelle:
Gītagovinda: Das indische Hohelied des bengalischen Dichters Jayadeva. Leipzig [1920], S. 62-77.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Anonym

Historia von D. Johann Fausten

Historia von D. Johann Fausten

1587 erscheint anonym im Verlag des Frankfurter Druckers Johann Spies die Geschichte von Johann Georg Faust, die die Hauptquelle der späteren Faustdichtung werden wird.

94 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon