Äolĭen

[588] Äolĭen (Äolĭa, Äōlis, a. Geogr.), Colonie von Äoliern in Klein-Asien, wo von ihnen an 30 Städte gegründet wurden, welche WMysien, ganz Troas u. die Küste des Hellespont bis zur Propontis einnahmen, zu Kyme einen gemeinschaftlichen Tempel u. gemeinschaftliche religiöse Feste hatten, u. von denen die mächtigsten 12 (Kyme, Temnos, Atarneus, Kanä, Pitane, Eläa, Grynion, Larissa, Neon Tichos, Ägä, Myrina u. Smyrna) als Republiken den Äolischen Bund ausmachten. Er war indessen von wenig politischer Bedeutsamkeit, um so mehr, als später Smyrna zu dem Ionischen Bund abfiel. Krösos unterwarf Ä. seinem Reich, mit diesem kam das Gebiet desselben unter Kyros an Persien, nach Alexander an das Syrische Reich, dann mit diesem an die Römer, dann an Mithridates, König von Pontos, u. von diesem wieder an Rom, ward unter Theodosius zu dem Griechischen Reich geschlagen u. kam zuletzt mit Klein-Asien an die Türken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 588.
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