Öhlenschläger

[237] Öhlenschläger, Adam Gottlob, geb. 14. Novbr. 1779 in Kopenhagen, bestimmte sich Anfangs zum Schauspieler, studirte dann in Kopenhagen die Rechte u. trug 1801 beim Angriff der englischen Flotte auf Kopenhagen die Fahne des Studentencorps, machte 1805 eine längere Reise nach Deutschland, Frankreich, Schweiz u. Italien u. wurde 1810 Professor der Ästhetik in Kopenhagen, machte 1817 u. 18 eine zweite Reise nach Deutschland u. Italien u. st. in Kopenhagen 20./21. Jan. 1850 als Conferenzrath. O. gründete eine neue Epoche in der Dänischen Literatur (s.d.), deren nationale Selbständigkeit er vollenden half. Er schr. (theilweis deutsch): Gedichte, 1803; Poetische Schriften, 1805, 2 Bde.: Nordische Gedichte, darunter Hakon Jarl, 1807; Dichtungen, neue Samml., 1810; Aladdin od. die Wunderlampe (dramatisches Gedicht), Amsterd. 1809, 2 Bde.; die Trauerspiele: Axel u. Walpurg, Palnatoke, Coreggio, Hugo von Rheinberg, Erich u. Abel, Starkother, Hroar, Die Blutbrüderschaft, Die Wäringer in Constantinopel; die Lustspiele: Robinson in England, Freia's Altar; das Singspiel: Die Räuberburg; das dramatische Märchen: Fiskeren; Helge (Romanzencyclus); Märchen u. Erzählungen, Lpz. 1817, 2 Bde.; Briefe in die Heimath auf einer Reise durch Deutschland u. Frankreich, 1819 (deutsch von Lotz, Altona 1820); Die Inseln im Südmeer, Stuttg. 1826, 4 Bde.; das Epos: Nordens Guder, 1819; Gedichte, deutsch von Legis, Lpz. 1829; Amleth, 1846 (deutsch von Zeise, 1849); Gudrun, 1847; Neue dramatische Dichtungen, 1850; er übersetzte auch Holbergs Lustspiele, Lpz. 1822 f., 4 Bde.; Sämmtiche Schriften, Bresl. 1829 f., 18 Bdchn. (im 1. u. 2. seine Selbstbiographie); Werke, u. Samml., ebd. 1839, 21 Lief.; die vollständigste dänische Gesammtausgabe ist Kopenh. 1848–52, 38 Bde. Nach seinem Tode erschien noch: Meine Lebenserinnerungen (deutsche Ausg.), Lpz. 1850, 4 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 237.
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