Lotz

[537] Lotz, 1) Joh. Friedr. Eusebius, geb. 1771 in Sonnenfeld, wurde 1790 Hofadvocat in Sonnenfeld, dann in Hildburghausen, 1795 Secretär u. 1797 Regierungs- u. Consistorialsecretär, 1801 Rath u. 1804 Geheimer Regierungs- u. Lehnssecretär, 1806 Rentamtmann in Hildburghausen u. 1810 koburgischer Conferenzrath; er nahm 1814 als Commissarius an den Conferenzen der Staaten des thüringischen Rayons Theil, war 1815 in ähnlichen Angelegenheiten Mitglied der Commission in Frankfurt, organisirte das Fürstenthum Lichtenberg (1816–17) u. hatte den meisten Antheil an dem Entwurf der koburgischen Verfassung (1821); 1822 wurde er Mitglied der Staatsschuldentilgungscommission u. provisorisch zum Ministerium gezogen, 1824 Geheimer Regierungsrath u. Mitglied des Ministeriums, 1827 Geheimer Conferenzrath, wirkte 1832–33 als Generalcommissär in St. Wendel für Herstellung der Ruhe, wurde 1835 Spruchmann bei dem Bundesschiedsgericht u. st. 1838. Er schr.: Über den Begriff der Polizeigewalt, ebd. 1801; Ideen über öffentliche Arbeitshäuser, ebd. 1811; Revision der Grundbegriffe der Nationalwirthschaftslehre, Kob. 1811, 4 Bde.; Handbuch der Staatswissenschaftslehre, 1820–22, 3 Bde., Fol.:n. A. ebd. 1837–38 u.a.m. 2) Georg, geb. 1784 in Hamburg; wurde Kaufmann, erblindete u. beschäftigte sich seitdem mit literarischen Arbeiten u. st. 1844. Er schr. Gedichte, Novellen u. Erzählungen, übersetzte aus dem Englischen W. Scotts Kenilworth, Hannov. 1821, 3 Bde. u. der Pirat, Lpz. 1822, 3 Thle.; u. gab heraus seit 1817 Originalien u. das Taschenbuch Wintergrün, Hamb. 1834–42.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 537.
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