Altenberg

[359] Altenberg, 1) Amt im sächsischen Kreise Dresden' am Erzgebirge; 2) Bergstadt hier, Bergamt, ergiebigstes Zinnbergwerk Sachsens (seit 1458 betrieben; 1620 großer Tagebruch, dem seit 1545 mehre vorausgegangen waren u. dem in neuester Zeit viele nachgefolgt sind), Spitzenklöppelei (Altenberger Spitzen), Strohflechterei, Holz- u. Butterhandel; 2100 Ew.; 3) vormals Schloß, im preußischen Regierungsbezirk Köln, unweit Mühlheim im Herzogthum Berg im Dühnihal, Stammschloß der Grafen von Berg (s.d.). Graf Eberhard von Berg stiftete 1133 in der Schloßkirche ein Cisterzienserkloster, worein der Stifter nebst seinem Bruder Adolf III. selbst traten. Der 1. Abt war Bernon, der 57. u. letzte war Joseph Gräff aus Köln; in der herrlichen, 1155 gegründeten Kirche sind alle bergischen Grafen u. Herzöge (zuletzt 1511 Wilhelm III.) beigesetzt; 1803 wurde das Kloster aufgehoben, kam an Baiern u. wurde 1806 an einen Privatmann verkauft, der eine Fabrik darin anlegte; seit 1819 gehört es dem Freiherrn von Fürstenberg (1815 abgebrannt, 1817 wieder hergestellt); die Kirche. 1835 von König Fr. Wilhelm III. erneuert, ist jetzt die Pfarrkirche zu Odenthal. Vgl. Schimmel, Die Cisterzienserabtei A., Münster 1832; Montanus, Das Kloster A. im Dühnihal, 1851. 4) so v.w. Alte Feste; 5) verschiedene Dörfer in Baiern, Hessen u. Preußen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 359.
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