Amphitruo

[433] Amphitruo, 1) (Amphitryon), Sohn des Alkäos u. der Hipponome, befreite Theben von dem Ungeheuer Alopex u. verschaffte seinem väterlichen Oheim Elektryon die Rinder wieder, welche die Teleboer unter Anführung der 7 Söhne des Pterelaos, welche alle, außer Eueres, im Kampfe blieben, weggeführt hatten, dafür erhielt er Elektryons Tochter, Alkmene, zur Gattin u. dessen Reich Tirynth; da er aber das Unglück hatte, den Elektryon zu tödten, so ward er mit Alkmene aus Tirynth vertrieben u. floh zu seinem mütterlichen Oheim Kreon nach Theben. Von diesem unterstützt, zog er gegen Pterelaos, König der Taphier, u. eroberte dessen Reich, indem er dessen Tochter Komätho bewog, ihrem Vater im Schlafe das goldne Haar abzuschneiden, in welchem seine Leibeskraft lag. Er gab dessen Reich dem Kephalos, der ihm in jenem Kampfe Dienste geleistet hatte, ließ aber die Komätho tödten. Die Abwesenheit des A. benutzend, zeugte Zeus mit der Alkmene den Herakles, von A. gebar aber Alkmene den Iphikles. Nur jenen erkannte A. als seinen Sohn an. Als aber beide, 8 Monate alt, von Schlangen überfallen wurden, u. Herakles dieselben erdrückte, während Iphikles floh, erkannte A. des Herakles göttliche Abkunft u. erzog ihn gut. A. fiel in einer Schlacht gegen die Minyer u. ward zu Theben begraben. Die Geschichte des A. ist das Sujet zum gleichnamigen Lustspiel von Plautus, Moliere u. H. von Kleist. 2) Nach dem Molière'schen Lustspiel wohlhabender Mann, der gern u. oft Gäste bei sich sieht u. bei Tafel den angenehmen Wirth macht.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 433.
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