Anden

[466] Anden (Andes), 1) häufige, wiewohl unpassende Bezeichnung der gesammten durch ganz Südamerika laufenden Cordilleren; 2) im engeren Sinne (Cordilleras de los Andes, d. h. östliche Gebirgskette),[466] großer Seitenzweig der Cordilleren in der Argentinischen Republik, Chile, Bolivia u. Peru, gegen 4 Meilen von der Hauptkette des Gebirges mit dieser s. ist parallel laufend u. sie an Höhe noch überragend. Reich an edeln Metallen, Mineral- u. Schwefelquellen, fischreichen Seen, Bären, Hirschen etc. Thäler ebenso ausgezeichnet durch tropische Fruchtbarkeit wie durch großartige Naturschönheiten, düstre Schluchten mit rauschenden Strömen, schwarze gebrochene Felsenmassen, in steiler Höhe bis zur ewigen Schneelinie aufsteigend, Vulcane, Wüsten mit üppigen Wiesengründen abwechselnd; der gänzliche Mangel an Wäldern, der prachtvolle Schneemantel u. die außerordentliche Schärfe der Umrisse unter jener wundervollen Atmosphäre sind die charakteristischen Merkmale der A. Höchste Gipfel: Tupumgato 22,450 F., Acomagua (muthmaßlich Vulcan) 22,301 F., Jomal 20,368 F., San José 18,150 F., Cerro del Plomo 17,825 F., Maypu (Vulcan) 17,664 F., Villarica (Vulcan) ungefähr 16,000 F., Portillo East Pass (Paß) 14,315 F., Portillo de los Piuquenes 13,362 F., Antuco (Vulcan) 9245 F., Minchinmadon (Vulcan) ungefähr 8000 F., Osorno (Vulcan) 7550 F.; 3) Departement in der chilenischen Provinz Aconcagua; 22,111 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 466-467.
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