Attĭla [1]

[910] Attĭla (Etzel, genannt Gottes Geißel), Sohn des Mundzuck od. Mandras, folgte 433 n. Chr. mit seinem Bruder Bleda seinem Oheim Roas als Häuptling der Hunnen; 444 ermordete er seinen Bruder Bleda, um die Herrschaft allein zu führen, fiel dann wiederholt in Polen, Deutschland, 447 in Illyrien ein, drang bis Griechenland vor, brach später in Gallien ein, bis er 451 bei Chalons von Aëtius geschlagen wurde, s. u. Hunnen. 452 machte er einen Einfall nach Italien u. st. hier 453, in der Nacht nach seiner Vermählung mit Ildiko, einem schönen, aber niedrig gebornen Mädchen, am Blutsturz, u. wurde in 3 Särgen (einem goldnen, silbernen u. eisernen) verschlossen begraben, die aber, welche das Grab gemacht hatten, wurden getödtet. Seine Residenz war zwischen der Donau u. Theiß; er selbst war klein u. von mongolischer Physiognomie. Lebensbeschreibung von Juvencus Cäcilius Calanus Dalmaticus im 12. u. von Nicolaus im 16. Jahrh.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 910.
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