Balize

[243] Balize (spr. Bällis), 1) Fluß auf der OKüste von Yucatan; 2) britische Colonie in Central-Amerika,[243] östlich von Yucatan; begrenzt östlich von dem Golf von Honduras, nordöstlich von Yucatan u. westlich u. südlich von Guatemala; etwa 34 Ml. lang u. 20 Ml. breit; mit zahlreichen kleinen Inseln dem Ufer entlang; der Küste entlang sumpfig, im Innern bewaldet, in den Thälern fruchtbar; Klima feucht, doch der Vegetation günstig u. nicht ungesund; Flüsse: der Balizefluß, der Rio Hondo u. Sibron; Producte: Zucker, Kaffee, Baumwolle u. Indigo; Mahagony, Ceder, Sassaparilla, Campecheholz, Gelbholz, Jamaicaholz u. andere Farbehölzer, die einen bedeutenden Ausfuhrartikel bilden; Wild, Geflügel, Fische u. Schildkröten. – Der Besitz dieser Colonie wurde den Engländern lange Zeit durch die Spanier streitig gemacht, da Letztere 1793 den Ersteren wohl die Erlaubniß zum Holzfällen, nicht aber zur Anlegung einer Colonie gegeben hatten, bis es endlich Spanien 1783 an Großbritannien abtrat; 3) Hauptstadt der Vor., an der Mündung des Balize, bildet eine lange mit dem Ufer parallel laufende Straße mit einigen Seitenstraßen; die Häuser sind aus Holz gebaut, auf 8 bis 10 Fuß hohen Mahagonysäulen ruhend; gußeisernes Markthaus, Sparbank, die unter der Aufsicht der Legislatur steht, Hospital, Irrenhaus, so wie einige andere öffentliche Wohlthätigkeitsanstalten u. eine Grammairschule. Die Wesleyaner u. Baptisten haben neben ihren Kirchen ebenfalls Schulen. Es gibt fünf verschiedene Justizgerichte in B. Der Handel ist bedeutend u. die Ausfuhr von Cochenille belief sich 1851 auf 2,005,805 Thlr.; 4) (Nordostpaß), ein Dorf im Staate Louisiana in den Vereinigten Staaten, an der Mündung des Mississippi auf der Ostseite des gleichnamigen Passes; größentheils von Piloten u. deren Familien bewohnt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 243-244.
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