Ballistik

[251] Ballistik (v. gr.), die Lehre von der Bewegung der Projectilen, welche es bes. mit der Lösung der Aufgabe, die Bahn geworfener Körper im widerstehenden Mittel (Luft) zu bestimmen (Ballistisches Problem), zu thun hat. Vergebens suchten Tartaglia, der das Problem zuerst aufgab, Vanucci Biringoccio, Newton u. Robins dasselbe zu lösen, dies gelang erst Tempelhof in seinem Bombardier prussien, Berl. 1781, u. Belidor in seinem Bombardier français, Par. 1782, ziemlich zu gleicher Zeit. Der Theorie nach müßte die Bahn der Projectilen eine Parabel sein u. der Richtungswinkel von 45° die größte Wurfweite geben. Bei mäßiger Geschwindigkeit der Projectilen stimmt die Erfahrung ziemlich genau mit der Theorie, desto weniger aber bei größeren. Bevor nicht die Gesetze vom Widerstande der Luft genauer bekannt sind, als bisher, dürfte das Problem eigentlich noch als praktisch ungelöst zu betrachten sein. Vgl. Obenheim, Ballistique, Straßb. 1814; Ludwig, Studium über B., Karlsr. 1853. Das Ballistische Pendel ist ein als Pendel aufgehängter Holzblock; aus der Schwingung, welche eine dagegen abgeschossene Kugel hervorbringt, wird die anfängliche Geschwindigkeit derselben berechnet. Von Robins erfunden, von Hutton (Nouvelles expériences de l'artillerie, aus dem Englischen von Villantroys, Par. 1802) verbessert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 251.
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